Was Sie über Aktienrückkäufe wissen sollten

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Als Apple kürzlich Quartalsergebnisse vorlegte, zog der Aktienkurs deutlich an. Der Grund dafür waren nicht die – eher durchwachsenen – Geschäftszahlen, sondern die Ankündigung eines massiven Aktienrückkaufprogramms.

Doch nicht nur Apple kauft im großen Stil eigene Aktien zurück. Auch insgesamt soll das Volumen der Aktienrückkäufe am US-Markt in diesem Jahr einen neuen Rekordwert erreichen. Die Aktienrückkäufe bleiben ein wesentlicher Treiber für die Aktienkurse.

Apple kündigt das größte Rückkaufprogramm überhaupt an

Bei der Zahlenvorlage kündigte der iPhone-Konzern an, er wolle eigene Anteile im Wert von bis zu 110 Mrd. Dollar zurückkaufen. Das ist das größte Rückkaufprogramm, das jemals von einem Unternehmen durchgeführt wurde. Damit belegt Apple in der Rangliste der größten Aktienrückkaufprogramme aller Zeiten die ersten sechs Plätze.

Kurz zuvor meldete ein weiteres Schwergewicht ein großes Rückkaufprogramm. Die Google-Mutter Alphabet will eigene Anteilscheine im Wert von bis zu 70 Mrd. Dollar zurückkaufen. Auch insgesamt soll das Volumen der Aktienrückkäufe am US-Markt in diesem Jahr mit 1,07 Mrd. Dollar einen neuen Rekordwert erreichen.

Aktienrückkäufe werden immer beliebter

Hierzulande achten Anleger vor allem auf die Dividende und eine möglichst hohe Dividendenrendite. In den USA spielen Ausschüttungen zwar ebenfalls eine wichtige Rolle. Immer beliebter werden jedoch Aktienrückkäufe als eine weitere Möglichkeit, Gewinne an die Aktionäre weiterzugeben.

Gegenüber Dividendenzahlungen haben die „Buybacks“ einen entscheidenden Vorteil: Für die Aktionäre fallen keine Steuern an. Zudem können die Unternehmen Aktienrückkäufe flexibler einsetzen.

Positive Effekte für die Aktienkurse

Für Anleger haben die Rückkäufe einen positiven Effekt. Kauft ein Unternehmen Papiere über den Markt zurück und „zieht sie aus dem Verkehr“, sinkt die Zahl der gehandelten Aktien. Dadurch verteilt sich der Gewinn auf weniger Anteilscheine. Im Umkehrschluss steigt der Gewinn je Aktie, der beispielsweise zur Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) herangezogen wird – stärker als der Unternehmensgewinn.

Selbst wenn dieser stagniert, steigt also der Gewinn je Aktie. Das wirkt sich positiv auf die Bewertung aus. Oder umgekehrt: Bei gleichbleibender Bewertung steigt der Aktienkurs. Zudem signalisiert ein Unternehmen den Anlegern, das es die eigene Aktie für günstig bewertet hält.

Unter dem Strich haben Aktienrückkäufe mittel- und langfristig positive Auswirkungen auf die Kursentwicklung. Für die Unternehmen, die regelmäßig eigene Anteile zurückkaufen, aber auch für den Aktienmarkt insgesamt.