Was bedeutet Trumps Schuldenstrategie für Ihr Portfolio?

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Im Westen nichts Neues: Die US-Staatsverschuldung wächst weiter. Präsident Donald Trump lehnt Kürzungen bei Sozialprogrammen ab und setzt stattdessen auf neue, unkonventionelle Strategien, um die Schuldenlast zu senken. Einige dieser Ideen könnten direkte Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben – und damit auch auf Ihre Investitionen. Die ersten 10 Prozent ist der S&P 500 bereits gefallen. Das muss noch nicht das Ende gewesen sein, darf es aber.

Welche Maßnahmen sind im Gespräch, und wie sollten Sie als Anleger darauf reagieren?

Trumps Berater erwägen mehrere ungewöhnliche Schritte, um die Staatsverschuldung von derzeit 36 Billionen US-Dollar zu reduzieren. Eine der umstrittensten Ideen ist ein erzwungener Umtausch von US-Staatsanleihen, die von ausländischen Regierungen gehalten werden. Diese könnten gezwungen werden, ihre aktuellen Bonds gegen neue mit niedrigeren Zinsen zu tauschen.

Eine weitere Überlegung ist der Verkauf von Aufenthaltsgenehmigungen für vermögende Investoren. Wer bereit ist, 5 Millionen US-Dollar zu zahlen, könnte eine US-Greencard erhalten. Auf Polymarket steht die Wette bei 36 Prozent, dass Trump solch eine „Gold Card“ bis Juni ausgestellt hat. Diese Maßnahmen sollen zusätzliche Einnahmen generieren, ohne Steuern zu erhöhen oder Ausgaben drastisch zu senken.

Reaktionen der Märkte: Risiko oder Chance?

Investoren verfolgen diese Entwicklungen mit Skepsis. Die USA haben eine der höchsten Schuldenquoten weltweit – über 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Sie sind damit aber nicht einmal in dem Top 10 weltweit. Da führt Japan mit 261 Prozent des BIP. Nach absoluten Zahlen führen die USA natürlich mit 36 Billionen US-Dollar. Japan mit 12 Billionen US-Dollar ist auf Platz 2; Deutschland mit 2,7 Billionen US-Dollar auf Rang 6.

Allein 2024 lag das US-Haushaltsdefizit bei über 6 Prozent des BIP. Finanzminister Scott Bessent hat angekündigt, dieses Defizit zu halbieren. Doch ob die neuen Maßnahmen ausreichen, ist fraglich. Es spukt auch jetzt schon wieder der Geist umher, dass die US-Regierung stillgelegt wird, wenn die Schuldendecke nicht angehoben wird. Für das Thema „mehr Schulden“ brauchen die USA nicht einmal gebrochene Wahlversprechen, wie hierzulande. Das haben sie als Abo.

Auch der geplante Verkauf von Aufenthaltsgenehmigungen ist umstritten. Während zusätzliche Einnahmen kurzfristig helfen könnten, bleibt unklar, ob dies eine nachhaltige Strategie ist.

Sollten Sie als Anleger jetzt handeln?

Falls Trumps Maßnahmen das Vertrauen in US-Staatsanleihen erschüttern, könnten alternative Anlageklassen profitieren. Gold, Kryptowährungen und europäische Anleihen würden vermutlich attraktiver werden.

Auch die Aktienmärkte könnten betroffen sein. Steigende Zinsen aufgrund eines Vertrauensverlusts könnten das Wirtschaftswachstum dämpfen und Unternehmen belasten. Besonders zinssensitive Branchen wie Technologie oder Immobilien könnten unter Druck geraten.

Was können Sie tun? Eine breite Diversifikation Ihres Portfolios kann helfen, Risiken abzufedern. Inflationsgeschützte Anleihen, Rohstoffe oder Aktien aus stabileren Märkten könnten eine sinnvolle Ergänzung sein.

Die kommenden Monate werden zeigen, welche Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden. Wir müssen das über diesen Zeitraum betrachten. Nicht nur die Maßnahmen, sondern auch deren Effekt. Und wenn es am Ende nur wieder ein Teil der Verhandlungstechnik von Trump war, kann alles ganz schnell wieder in der Schublade verschwinden. Machen Sie sich auf wackelige Börsen bereit. Das erste Halbjahr wird keine Einbahnstraße nach oben!