Warum westliche Uran-Aktien jetzt äußerst interessant sind!

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Wollen Sie in Uran investieren, dann sollten Sie unbedingt den folgenden Konzern kennen. Denn: Dieses Unternehmen ist mit Abstand der größte Uranproduzent der Welt und hat damit einen maßgeblichen Einfluss auf die Preisbildung und ist letztendlich ein wichtiger Indikator für die Renditen aller Branchen-Aktien. Gemeint ist Kazatomprom mit Sitz in Kasachstan.

Im Bild sehen Sie die Marktanteile der einzelnen Uran-Produzenten im Jahr 2022:

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Quelle: The Oregon Group, Statista (https://theoregongroup.com/commodities/uranium/kazatomprom-worlds-largest-uranium-producer-flashes-red/)

Kazatomprom: Konzernchef warnt Westen vor Liefer-Einschränkungen

Kazatomprom hatte mit seinen Betrieben in Kasachstan demnach knapp ein Viertel der Weltproduktion auf sich vereint. Doch nun sendet der Mega-Konzern eine Warnung, die vor allem die westlichen Abnehmer betrifft. Laut einem Bericht der „Financial Times“ (FT) hat Konzernboss Meirzhan Yussupov die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs betont.

Der Manager spielt damit auf die westlichen Sanktionen gegen Russland an. Diese könnten die Versorgung europäischer oder amerikanischer Unternehmen beinträchtigen. Laut Yussupov ist es für Kazatomprom aktuell wesentlich einfacher, den größten Teil oder sogar die gesamte Produktion an die asiatischen Partner zu verkaufen. Der Konzernboss meint damit wohl insbesondere China und dessen ausgeprägten Rohstoff-Hunger. Die Volksrepublik baut ihren Atomkraftsektor aktuell mit etlichen neuen Reaktoren massiv aus und benötigt deshalb größere Mengen an Uran.

Yussupov machte dem Medienbericht zufolge aber klar, dass Kazatomprom prinzipiell nicht „alle Eier in einen Korb legen“ wolle. Heißt: Die Kasachen wollen weiterhin einen diversifizierten Kundenmix – auch wenn der Transport nach Europa über die günstige Route per Sankt Petersburg wegen des Sanktionsrisikos keine Option mehr sei. Der Konzern hatte zuletzt versucht, eine alternative Route zu schaffen, die durch das Kaspische Meer, Aserbaidschan, Georgien und das Schwarze Meer führt. Diese sei allerdings deutlich teurer.

Kazatomprom lieferte im letzten Jahr rund 32 % seiner Produktion nach Europa, 19 % gingen auf den amerikanischen Markt. Dass sich der Konzernchef nun mit einer eindringlichen Warnung an die Öffentlichkeit wandte, ist durchaus bemerkenswert und zeigt, wie heikel die Situation ist. Tatsächlich befindet sich Kazatomprom zwischen den Fronten. Auf der einen Seite zahlen die westlichen Abnehmer einen guten Preis für die Uranprodukte. Auf der anderen Seite nimmt der Einfluss Russlands stetig zu.

Russland stärkt seinen Einfluss auf Kasachstan

Kasachstan war 2022 für insgesamt 43 % der weltweiten Uranproduktion verantwortlich und vereinte damit eine Marktmacht, die vergleichbar ist mit der OPEC beim Öl. Die ehemalige Sowjetrepublik hat sich vom Einfluss Russlands auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nie wirklich lösen können. Politisch und ökonomisch spielt der große Nachbar immer noch eine maßgebliche Rolle.

Allein Russlands Atomkonzern Rosatom hält rund 14 % der Anteile an den Lagerstätten von Kazatomprom. Die Russen beziehen so etwa ein Fünftel der Gesamtproduktion des Mega-Konzerns. Dem „FT“-Bericht zufolge haben die Kasachen 2022 zudem einen großen Anteil an einer wichtigen Lagerstätte an eine Tochtergesellschaft von Rosatom verkauft.

Die westlichen Akteure befürchten nun, dass Russland seine Präsenz im Nachbarland weiter ausweiten und den Westen von Uranlieferungen aus Kasachstan abschneiden könnte. Auf der anderen Seite könnte Russland auch versuchen, Sanktionen zu umgehen. Die USA zum Beispiel hatten unlängst einen Export-Stopp für russisches Uran verhängt, nicht aber für den Rohstoff aus Kasachstan. Russland könnte seine US-Geschäfte mit einem stärkeren Engagement in Kasachstan also praktisch durch die Hintertür aufrechterhalten.

Mein Fazit für Sie

Die Meldung bietet für Sie als Anleger interessante Erkenntnisse – vor allem mit Blick auf die westlichen Uran-Akteure. Denn: Viele Abnehmer dürften angesichts der politischen Risiken rund um Russland und Kasachstan sowie der wohl wachsenden Zuwendung Kazatomproms in Richtung China künftig verstärkt auf Uranprodukte etwa aus Kanada, den USA oder Australien setzen.

Dies würde den Markt im Westen noch weiter verknappen. Der Uran-Markt ist aktuell bereits von einem nachhaltigen Angebots-Defizit geprägt. Würde Kasachstan als Lieferant zum Beispiel der USA wegfallen, wäre schlicht viel zu wenig des Atomkraftrohstoffs vorhanden – trotz der Tatsache, dass in Nordamerika stillgelegte Uranminen derzeit wieder aktiviert werden sollen.

Jene Unternehmen, die dann in den USA oder Kanada bereits Uran fördern und weiterverarbeiten, könnten in der Folge wohl horrende Preise für ihre Produkte verlangen. Die entsprechenden Aktien wie Cameco würden davon aller Wahrscheinlichkeit nach massiv profitieren.