Warum die neue Strategie der EZB für Sie gefährlich ist

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Nachdem Christine Lagarde im November 2019 EZB-Chefin geworden war, stieß sie eine Überprüfung der geldpolitischen Strategie an. Im Mittelpunkt standen Überlegungen, ob die Formulierung der Preisstabilität, welche als geldpolitisches Instrumentarium der Notenbank gilt, noch zeitgemäß ist. Die Vorstellung der Ergebnisse verzögerte sich wegen der Corona-Pandemie, aber nach der letzten Sitzung des EZB-Rats, trat Lagarde vor die Presse.

Mit der neuen Strategie formuliert die EZB ein neues Inflationsziel, das jetzt bei genau zwei Prozent liegt. Bislang strebten die Währungshüter eine Preissteigerung an, die „unter, aber nahe an zwei Prozent“ liegt. Von „nahe zwei“ auf „genau zwei“ – auf den ersten Blick scheint diese Änderung keine große Sache zu sein, aber sie hat es in sich. Denn: Weil so gut wie ausgeschlossen ist, dass die Inflationsrate bei genau zwei Prozent liegt, werden mittelfristig stärkere Abweichungen nach oben oder unten akzeptiert – und das auch über einen längeren Zeitraum.

Mehr Spielraum bei der Inflationsrate

Die EZB verschafft sich durch die Hintertür mehr Spielraum für die Inflationsrate. Man könnte auch sagen, dass die EZB bereit ist, in Zukunft höhere Inflationsraten zu akzeptieren. Das erleben wir bereits, denn die Teuerungsrate in Deutschland liegt schon den zweiten Monat in Folge über der 2 Prozent-Marke, im Juli waren es sogar 3,8 Prozent. Eine Änderung der ultralockeren Geldpolitik zieht die EZB jedoch nicht in Betracht. Im Gegenteil. Das Corona-Notprogramm PEPP soll nicht nur weiterlaufen, sondern im dritten Quartal sogar weiter an Fahrt gewinnen. Die EZB will dann die Geschwindigkeit der Anleihekäufe erhöhen. Als Begründung wird die Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus genannt, welche eine große Gefahr für die Konjunkturentwicklung darstelle und Unternehmen deshalb mit billigem Geld versorgt werden müssten.

Die neue Strategie gibt der EZB einen Freibrief, die umstrittene ultralockere Geldpolitik fortzuführen. Deshalb müssen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger sich auf steigende Preise einstellen, während weiterhin keine Zinswende in Sicht ist. Einkünfte für Erspartes wird es wohl noch für lange Zeit nicht geben.

Im Klartext: Die EZB entwertet Ihre Ersparnisse!

Die Inflationsrate liegt aktuell bei 2,3 Prozent. Tendenz steigend. Laut Berechnungen der Deutschen Bundesbank könnte die Teuerungsrate bis zum Jahresende auf 4 Prozent steigen! Da die Zinsen bei Null bleiben, verlieren Sie Monat für Monat Geld.

Die EZB will einfach nicht akzeptieren, dass sie mit ihrer Politik in einer Sackgasse steckt. Stattdessen wird argumentiert, dass die Nullzinsen bei allen willkommen wären, die ein Eigenheim erwerben wollten. Natürlich sind niedrige Bauszinsen für Häuslebauer attraktiv, aber viele können keine Immobilie erwerben, weil die Kauf- und Baupreise so stark steigen, dass sie kaum noch bezahlbar sind.

Zudem wird die EZB zunehmend politischer, obwohl die Mitglieder des EZB-Rats nicht gewählt sind und dafür eigentlich kein Mandat haben.

In der neuen Strategie heißt es, dass die Folgen des Klimawandels stärker in der Geldpolitik berücksichtigt werden sollen. Das könnte zum Beispiel dadurch geschehen, dass beim Kauf von Unternehmensanleihen stärker darauf geachtet wird, ob sich die Firmen umweltfreundlich verhalten oder nicht. Die EZB begründet dies damit, dass Klima-Aspekte direkten Einfluss auf die Preisstabilität hätten. Wegen der jüngsten Flutkatastrophe würden beispielsweise die Staatsausgaben erhöht, was die Inflation antreiben könnte. Das mag zwar sein, aber wo wird in Zukunft die Linie gezogen? Schließlich könnten auch andere politische Forderungen Auswirkungen auf die Preise haben und deshalb von der EZB berücksichtigt werden.

So entwickeln Sie eine eigene, für Sie vorteilhafte Strategie

Mit ihrer neuen Strategie tritt die EZB finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit der Bürgerinnen und Bürger mit Füßen. Das sollten Sie auf keinen Fall akzeptieren und jetzt eine eigene Strategie entwickeln, mit der Sie Ihr Vermögen schützen und mehren.