Warum das Risiko beim MSCI World steigt

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Die Deutschen und die Aktien – das Verhältnis war und ist schwierig, aber immerhin wagen sich seit Corona mehr Bundesbürgerinnen und -bürger an das Thema. ETF-Sparen hat sich ein bisschen etabliert, Fonds auf den MSCI World erfreuen sich besonderer Beliebtheit.

Der MSCI World ist ein Aktienindex des amerikanischen Finanzdienstleisters Morgan Stanley. Er enthält Aktien von rund 1.600 Konzernen aus 23 Industrieländern. Gewichtet wird nach der Börsengröße der Unternehmen. Die Gebühr fällt wie bei anderen Indexfonds günstiger aus als bei herkömmlichen Fondsprodukten, die ein eigenes Fondsmanagement bezahlen müssen.

In der Vergangenheit war der MSCI World eine gute Wahl. Anlegerinnen und Anleger konnten sich über hohe Renditen freuen. Vorteilhaft war die hohe Zahl an Einzelwerten, in die das Produkt investiert und die dadurch entstehende breite Streuung. Mit der Diversifikation wurde das Risiko von starken Kursschwankungen verringert, ohne dass die Wertentwicklung des Index und damit der Indexfonds leidet.

Dominanz der US-Unternehmen erhöht das Risiko

Die Gewichtung nach dem Börsenwert hat sich viele Jahre bewährt, aber inzwischen bereitet die Dominanz der US-Unternehmen im MSCI World Sorgen. „Es war immer gerechtfertigt, die USA so groß und prominent im Index zu haben, allerdings ist das Gewicht inzwischen bei 70 Prozent.

Und das ist ein ziemlich großes Risiko. Hinzu kommt, dass die großen Tech-Plattformen ein sehr großes Gewicht in diesem Index ausmachen. Und last noch least: 70 Prozent USA bedeutet – 70 Prozent Dollar“, erklärt Finanzexperte Ali Masarwah von der Fondsplattform Envestor auf tagesschau.de.

Wer sich die Zusammensetzung des „Weltindex“ MSCI World genau anschaut, bemerkt schnell, dass wenige große High-Tech-Unternehmen durch ihren hohen Börsenwert einen erheblichen Teil des Index ausmachen. Die größten fünf Unternehmen stehen für fast ein Fünftel im gesamten MSCI World. Sollten die Kurse der Big Five abstürzen, würde das den gesamten Index empfindlich treffen. Anlegerinnen und Anleger müssten Verluste hinnehmen.

Verbraucherschützer warnen

Verbraucherschützer warnen auch vor einem erhöhten Risiko durch die starke Gewichtung von US-Firmen im MSCI World. „Unser Ziel ist, dass die Menschen verstehen, wenn sie einen MSCI World nehmen, dass der MSCI World sehr stark an die wirtschaftliche Entwicklung der USA gekoppelt ist“, erklärt Katharina Lawrence von der Verbraucherzentrale Hessen auf tagesschau.de.

Eine Abhängigkeit von der amerikanischen Wirtschaft ist momentan alles andere als ratsam, unter anderem weil die US-Inflation im März stärker zulegte als erwartet. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent. Im Februar hatte die Inflationsrate noch bei 3,2 Prozent gelegen.

Wer eine US-Übermacht bei Geldanlagen vermeiden will, muss Alternativen zum MSCI World in Betracht ziehen. Ein Fonds mit dem Schwerpunkt Asien wäre eine Möglichkeit oder stellen Sie mehr die Eurozone in den Fokus.

Wo Sie Alternativen finden

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