Warum China-Aktien weiter fallen
Für chinesische Tech-Aktien war der Juli eine Katastrophe, der schlechteste Monat seit der Finanzkrise. Der Golden Dragon China Index, in dem die 98 größten chinesischen Tech-Aktien enthalten sind, sackte im Juli mehr als -20% ab. Der Hang Seng Tech Index, in dem die wichtigsten chinesischen Tech-Werte Hongkongs gelistet sind, verlor -17%. Schon seit Wochen verschärft die chinesische Regierung gegen ihre erfolgreichen heimischen Techfirmen.
Peking nimmt seine erfolgreichen Techfirmen an die Kandare
Vor ein paar Tagen hat das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie angekündigt, in den kommenden sechs Monaten die Technologie-Unternehmen einer strengen Inspektion zu unterziehen. Das bedeutet: Es muss mit Zeit muss mit weiteren gesetzlichen Auflagen und hohen Strafen gerechnet werden. Betroffen davon sind insbesondere mächtige Firmen wie Alibaba, Baidu und Tencent.
Analyst: „Das ändert die Sicht auf China.“
Unter den internationalen Anlegern macht sich mittlerweile Alarmstimmung breit. Die ersten Bank-Analysten bestätigen das. Jan Altmann, Analyst bei der Plattform Justetf.com., fasst die scharfen regulatorischen Schritte der chinesischen Regierung gegen seine eigenen Firmen so zusammen: „Das jüngste Agieren Pekings ändert die Sicht auf China.“ Die drastischen Maßnahmen passen nicht ganz zum Plan der chinesischen Regierung, das Bruttoinlandsprodukt bis 2035 zu verdoppeln. Wegen seiner Handelsverbindungen dürfe sich China „nicht komplett einigeln“, so der China-Analyst.
Ausländische Investoren stoßen China-Aktie ab
Zwar bemühen sich chinesische Behörden um Deeskalation. Doch ausländischen Anleger, insbesondere US-Investoren schaffen längst Fakten, sie ziehen im großen Stil Geld ab. Die amerikanischen Investmentbank JP Morgan berichtet, dass allein Ende Juli ausländische Investoren mehr als 3 Mrd. Euro von den Festlandsbörsen abzogen haben.
Es gibt Alternativen zu China-Aktien
Das sind derzeit keine guten Zeiten für Anleger in China-Aktien. Doch so schnell das Geld von einem Börsenplatz abgezogen wird, kann es auch woanders investiert werden – zum Beispiel in Singapur.