Warum alte Flieger neue Chancen bieten

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Während der Coronakrise standen aufgrund der Reisebeschränkungen zahlreiche Flugzeuge auf dem Boden. Nun erlebt der kommerzielle Luftfahrtsektor einen bemerkenswerten Aufschwung. Die Nachfrage nach Flugreisen steigt stetig an, Ende 2024 soll das Niveau von vor der Pandemie erreicht werden.

Die anziehende Nachfrage hat zum einen die Branche belebt und zum anderen die Rentabilität der Fluggesellschaften gestärkt. Das belebte die Nachfrage nach neuen Flugzeugen so sehr, dass die großen Flugzeugbauer Airbus und Boing nicht hinterherkommen.

Statt mit neuen Flugzeugen abzuheben, müssen viele Fluggesellschaften die alten Flieger länger nutzen als ursprünglich geplant. Das heißt: Es wird mehr Geld für die Wartung und Instandhaltung der bestehenden Flotte ausgegeben.

10 % Wachstum pro Jahr

Davon profitiert unter anderem Howmet Aerospace (WKN: A2PZ2D), ein amerikanisches Luft- und Raumfahrtunternehmen mit Sitz in Pittsburgh. Das Unternehmen stellt Komponenten für Düsentriebwerke, Befestigungselemente sowie Titanstrukturen für Luft- und Raumfahrtanwendungen her. Die Nachfrage dieser Komponenten ist gerade groß. Analysten glauben, dass Howmet Aerospace davon profitiert und in den nächsten drei Jahren pro Jahr mehr als 10 Prozent wachsen könnte. Das klingt in Ihren Ohren als Anlegerin oder Anleger sicherlich interessant.

Chart Howmet Aerospace, Quelle: Aktienscreener Investor Verlag

In den vergangenen 12 Monaten hat Howmet Aerospace rund 18 Milliarden Dollar an Börsenwert zugelegt und wird inzwischen mit 38 Milliarden Dollar bewertet. Mit fast 70 Prozent macht die Luft- und Raumfahrt den größten Teil des Umsatzes aus. Zum Kundenkreis zählen Fluggesellschaften der kommerziellen Luftfahrt sowie das Militär. Howmet Aerospace liefert unter anderem Teile für den Bau der F35, dem Kampfjet der US-Army.

Turbinenschaufeln als Cashcow

Fluggesellschaften fragen verstärkt Turbinenschaufeln nach. Ohne sie kann eine Turbine keine Energie erzeugen. Turbinenschaufeln sind also ein sehr wichtiges Element für die Turbine. Während der Energieerzeugung entsteht starke Hitze, die dazu führt, dass die Turbinenschaufeln größer werden. Die Ausweitung des Materials muss regelmäßig kontrolliert werden, weil zu große Schaufeln die Turbine zerstören. Die Schaufeln müssen deshalb regelmäßig ausgetauscht werden, was für Howmet eine regelmäßige Einnahmequelle darstellt.

Den Fuß in der Tür für neuen E-Truck-Boom

Neben dem Luftfahrtgeschäft möchte sich Howmet auch an Land einen Namen machen. Das Unternehmen hat einen LKW-Reifen aus Aluminium entwickelt, der 700 Kilogramm weniger wiegt als ein vergleichbarer Stahlreifen. Die Nachfrage hält sich noch in Grenzen, schrumpfte zuletzt sogar ein bisschen. Das könnte sich jedoch bald ändern, da in Zukunft mehr E-Trucks über die Straße rollen sollen. Ein geringeres Reifengewicht würde bei E-Trucks in den Fokus rücken, um eine höhere Reichweite zu erzielen.

Dass Howmet Aerospace ein aufstrebendes Unternehmen ist, blieb auch der Börse nicht verborgen. Das Unternehmen wird inzwischen mit dem 34-fachen des Gewinns bewertet. Nicht günstig, aber vielleicht dennoch attraktiv. Ein Blick auf das Unternehmen lohnt auf jeden Fall. Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre oder nicht.