Warten auf US-Arbeitsmarktdaten – Schub oder Minus?
Am deutschen Aktienmarkt herrscht, vor den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten, zum Wochenschluss zunächst Zurückhaltung. Die Vorgaben aus den USA fehlen – dort blieben die Börsen wegen der Trauerfeier des früheren US-Prädienten Carter geschlossen. Anleger blicken gespannt auf den um 14.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit veröffentlichten Arbeitsmarktbericht, der richtungsweisend für die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed sein könnte.
DAX: Zwischen Rekordhoch und Handelsunsicherheiten
Zur Wochenmitte hatte sich der deutsche Leitindex seinem Rekordhoch von 20.522 Punkten genähert, bevor neue Drohgebärden des designierten US-Präsidenten Donald Trump in Bezug auf Einfuhrzölle für einen Dämpfer sorgten. Solche Handelshemmnisse könnten nicht nur die globale Wirtschaft belasten, sondern auch die Inflation in den USA antreiben, was wiederum Zinserhöhungen durch die Fed wahrscheinlicher machen könnte.
Asien: Schwacher Start ins Jahr 2025
Die asiatischen Börsen beendeten ihre erste volle Handelswoche mit Verlusten. Sorgen über ein langsameres Tempo der US-Zinssenkungen sowie Spekulationen über eine mögliche Zinserhöhung der Bank of Japan (BOJ) belasteten die Stimmung. Schwache Inflationsdaten aus China und Unsicherheiten über Trumps geplante Handelszölle verstärkten die Abwärtsbewegung.
In Japan verlor der Nikkei 225 rund ein Prozent. Starke Daten zu Löhnen und privaten Ausgaben beflügelten Spekulationen über eine mögliche Zinserhöhung der BOJ bereits im Januar. Analysten sehen hierin ein Zeichen für einen positiven Kreislauf steigender Inflation in Japan.
USA: Fokus auf Arbeitsmarktdaten
US-Aktienindex-Futures fielen im asiatischen Handel, da Anleger auf die Veröffentlichung der Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft warten. Diese Daten könnten entscheidend für die zukünftige Zinsprognose der Fed sein. Laut Analysten könnte ein Stellenplus von etwa 150.000 die Tür für moderate Zinssenkungen offen halten, jedoch keine Dringlichkeit für schnelle geldpolitische Maßnahmen signalisieren.
Airbus: Liefert weniger Jets, bleibt aber optimistisch
Der europäische Flugzeughersteller Airbus konnte im vergangenen Jahr 766 Maschinen ausliefern, verfehlte jedoch das bereits reduzierte Ziel von 770 Jets. An Aufträgen mangelt es jedoch nicht: 878 Bestellungen wurden 2024 verbucht, was den Auftragsbestand auf beeindruckende 8.658 Maschinen anwachsen ließ.
Lufthansa: Einstieg bei Ita Airways rückt näher
Nach jahrelangen Verhandlungen wird der Lufthansa-Konzern am Montag offiziell bei der italienischen Fluglinie Ita einsteigen. Für 325 Millionen Euro erwirbt Lufthansa zunächst 41 Prozent der Anteile, mit der Option auf eine spätere Komplettübernahme bis 2033.
Ausblick
Die heutigen US-Arbeitsmarktdaten werden sowohl an den deutschen als auch an den internationalen Märkten aufmerksam verfolgt. In einem Umfeld steigender Zinsunsicherheiten bleibt die Entwicklung der globalen Geldpolitik das zentrale Thema für Anleger. Die kommende Woche dürfte spannend bleiben, insbesondere mit Blick auf die potenziellen Zinsschritte der BOJ und die Auswirkungen von Trumps handelspolitischen Plänen.