Wabtec-Aktie: Wie der Konzern mit Batterieloks die Welt erobern will!

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Seit Jahren schon fordern Klimaschützer die Bürger auf, mehr Bahn zu fahren. Die Bahn müsse zum stärksten Verkehrsmittel werden, heißt es etwa von der deutschen Partei „Die Grünen“.

Doch ganz so einfach ist das nicht. Schauen Sie: In Deutschland sind gerade einmal rund 60 Prozent des bundeseigenen Schienennetzes elektrifiziert – also mit Oberleitungen ausgestattet. Auf den restlichen Strecken fahren meist weiterhin Dieselloks. Und diese sind in Sachen Klimaschutz bekanntermaßen weniger vorteilhaft.

Damit das Bahnfahren unterm Strich echte Klimavorteile bringt, müssen weit mehr Züge elektrisch unterwegs sein. Das kann natürlich über einen Ausbau der Oberleitungen erreicht werden, was aber sehr teuer ist. Experten schätzen, dass die Elektrifizierung einer Strecke pro Kilomter mit 1 bis 2 Millionen Euro zu Buche schlägt. Hinzu kommt der Faktor Zeit, schließlich würde ein solcher Ausbau viele Jahre dauern.

Batterieloks könnten Abhilfe schaffen

Doch es gibt eine Alternative: batterieelektrische Lokomotiven. Diese kommen ohne Oberleitungen aus und sind trotzdem klimaschonend. Und das ist wahrlich kein Luftschloss. Das „Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung“ der FH Aachen rechnet damit, dass die Nachfrage nach Batterieloks in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird.

Als Anleger können Sie auf diesen Wachstumsmarkt setzen. Eine interessante Aktie ist der US-Konzern Wabtec. Das Unternehmen ging 1999 aus der Fusion der beiden Firmen Westinghouse Air Brake Company und MotivePower Industries hervor und gilt heute als einer der weltgrößten Hersteller von Lokomotiven.

Hocheffizient: Wabtec stellt „FLXdrive“ vor

Gleichzeitig ist Wabtec ein Vorreiter in Sachen Batterieloks. Erst vor einigen Monaten hatte der Konzern mit „FLXdrive“ die nach eigenen Angaben weltweit erste zu 100 Prozent batteriegetriebene Lokomotive vorgestellt. Das knapp 200.000 Kilogramm schwere Gerät verfügt über 18.000 Lithium-Ionen-Batteriezellen und kommt auf eine Leistung von 4.400 PS.

Der Clou: Der Akku kann nicht nur an Ladestationen aufgetankt werden, sondern auch über den Bremsvorgang. So verfügt die „FLXdrive“  über eine sogenannte Bremsenergierückgewinnung. Damit wird die beim Bremsen freigesetzte Bewegungsenergie durch eine Art Generator in elektrische Energie umgewandelt und schließlich der Batterie zugeführt. Natürlich kann dieses Bremssystem nicht den gesamten Energiebedarf der Akku-Loks decken, aber immerhin deren Stromverbrauch reduzieren.

Apropos Effizienz: Die Lok kann auf ein spezielles Tempomatsystem zurückgreifen, das per künstlicher Intelligenz gesteuert wird. Dadurch soll das Vehikel zum Beispiel in Gleiskurven auf die perfekte Geschwindigkeit gedrosselt werden, um möglichst viel Energie einzusparen.

Auftragsflut aus der Minenbranche

Bei den Kunden jedenfalls kommt die Batterielok von Wabtec hervorragend an. In den letzten Wochen hat der US-Konzern etliche Aufträge für die neue Lokomotive präsentiert. Vor allem in der Minenbranche scheint es hierfür großen Bedarf zu geben.

So bestellte der Bergbauriese BHP kürzlich zwei „FLXdrive“-Lokomotiven. Diese sollen künftig Eisenerz von den australischen Pilbara-Minen zu einem Hafen transportieren. BHP will dadurch seine CO2-Bilanz verbessern.

Das gleiche Ziel hat auch der Wettbewerber Rio Tinto. Jener Konzern bestellte vor Kurzem gleich vier „FLXdrive“-Loks.  Die Lokomotive sei ideal, um die Nachhaltigkeitsziele von Rio Tinto zu unterstützen, so der britisch-australische Bergbauriese. Eine weitere Bestellung gab es übrigens von der Minenfirma Roy Hill.

Mein Fazit für Sie

Für die Wabtec-Aktie ist das ein Glücksfall. Der Konzern erhofft sich durch „FLXdrive“ starke Umsatzimpulse. Das Unternehmen konnte in den letzten Monaten zwar wachsen, doch die Zugewinne bei Umsatz und Gewinn waren eher überschaubar. Umso besser, dass der Konzern jetzt mit einer begehrten Innovation auf den Markt prescht. Das schafft frische Fantasie.

Wichtig: Behalten Sie auf jeden Fall den 16. Februar im Auge. An jenem Tag will Wabtec seine Zahlen zum vierten Quartal 2021 und zum Gesamtjahr vorstellen. Gut möglich, dass man hier schon die ersten positiven Prognosen rund um „FLXdrive“ vermelden kann.