Versicherungen: Baloise und Helvetia wollen fusionieren
Am vergangenen Dienstag gaben die beiden führenden schweizerischen Versicherungen Baloise und Helvetia in einer Börsenmitteilung bekannt, dass sie eine Fusion unter Gleichen (Merger of Equals) beabsichtigen.
Durch den Zusammenschluss entsteht die zweitgrößte Schweizer Versicherungsgruppe mit einem gemeinsamen Marktanteil von rund 20% und der größte Arbeitgeber im Versicherungssektor in der Schweiz.
Bevor ich Ihnen jedoch mehr über den geplanten Deal berichte, möchte ich Ihnen die an der Fusion beteiligten Unternehmen kurz vorstellen.
Die Unternehmen im Kurzporträt
Die in Basel ansässige Baloise Holding AG ist eine Versicherungsgesellschaft, die in der Schweiz, Deutschland, Belgien und Luxemburg tätig ist. Das 1863 gegründete Unternehmen ist in den Segmenten Nichtleben, Leben, Asset Management, Banking und Sonstige Aktivitäten tätig.
Die etwa 8.000 Baloise-Mitarbeiter haben im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 6,36 Mrd. Schweizer Franken (CHF – entspricht 6,76 Mrd. Euro) erzielt. Der operative Gewinn (EBIT) lag bei 545,4 Mio. CHF (580 Mio. Euro). Das Geschäftsvolumen belief sich im Geschäftsjahr 2024 auf 8,6 Mrd. CHF (9,15 Mrd. Euro).
Die Helvetia Holding AG betreibt das Lebens- und Nicht-Lebensversicherungsgeschäft sowie das Rückversicherungsgeschäft in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Spanien, Italien, Frankreich und international. Die Versicherungsgesellschaft wurde 1858 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Sankt Gallen.
Die mehr als 16.000 Mitarbeiter des Unternehmens haben im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 11,2 Mrd. CHF (11,9 Mrd. Euro) eingefahren. Das EBIT lag bei 661,1 Mio. CHF (703,15 Mio. Euro). Das Geschäftsvolumen der Helvetica belief sich in 2024 auf 11,6 Mrd. CHF (12,3 Mrd. Euro).
Weitere Details zur Fusion
Bei der geplanten Fusion unter Gleichen wird Baloise in Helvetia fusioniert. Die Baloise-Aktionäre erhalten 1,0119 Helvetia-Aktien für jede ihrer Aktien.
Durch die Fusion entsteht eine in der Schweiz und in Europa führende Versicherungsgruppe mit mehr als 22.000 Mitarbeitern und einem kombinierten Bruttoprämienvolumen von 8,6 Mrd. CHF.
Das fusionierte Unternehmen wird unter dem Namen Helvetia Baloise Holding AG firmieren und seinen Hauptsitz in Basel haben. Der derzeitige Sitz von Helvetia in St. Gallen bleibt ein wichtiger Standort des fusionierten Unternehmens.
Der Verwaltungsrat des neuen Unternehmens wird aus 14 Mitgliedern, davon 7 von Baloise und 7 von Helvetia bestehen. Das Logo der neuen Gruppe wird an das Design des Baloise-Logos angelehnt sein.
Die Fusion wird voraussichtlich Kostensynergien von etwa 350 Mio. CHF vor Steuern und vor Beteiligung der Versicherungsnehmer generieren, wovon etwa 80% bis voraussichtlich 2028 realisiert werden.
Die Verwaltungsräte beider Unternehmen werden ihren Aktionären vorschlagen, die Fusion auf den jeweiligen außerordentlichen Generalversammlungen, die am 23. Mai 2025 stattfinden sollen, zu genehmigen.
So reagierte die Börse
Der Kurs der Baloise-Aktie stieg am 22. April 2025, dem Tag der Bekanntgabe des Deals, deutlich an. Er gewann im Tagesverlauf 4,5% an Boden und lag zum Börsenschluss bei 194,40 CHF. Die Investoren sind offensichtlich der Meinung, dass die Fusion für den kleineren Partner positiv zu bewerten ist.
Auch der Kurs der Helvetia-Aktie konnte zulegen. Er stieg um gut 2,6% und lag bei Börsenschluss bei 185,80 CHF. Auch hier scheinen die Investoren der Auffassung zu sein, dass die Fusion für Helvetia von Vorteil ist.
So soll es weitergehen
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt aufsichts- und kartellrechtlicher Genehmigungen sowie der Zustimmung der Aktionäre an den beiden außerordentlichen Generalversammlungen. Der Abschluss der Transaktion wird im 4. Quartal 2025 erwartet.