Vermeiden Sie als Anleger Angst, Gier und Ungeduld

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„Der schlimmste Feind des Anlegers ist wahrscheinlich er selbst“, sagte einst die Börsenlegende Benjamin Graham. Er war der Meinung, dass es für Anleger eine große Herausforderung ist, ihre eigenen Emotionen und Verhaltensweisen zu kontrollieren. Stattdessen lassen sich viele Anleger von Angst, Gier und Ungeduld leiten und treffen falsche Anlageentscheidungen.

Emotionales Handeln: Die große Gefahr für Ihr Depot

Schauen wir uns diese drei Stolpersteine auf dem Weg zum Börsenerfolg genauer an:

Angst führt in schwierigen Börsensituationen zu Fehlentscheidungen. Ängstliche Anleger wollen nach Kursrückgängen „retten, was noch zu retten ist“ oder bekommen in einer Korrekturphase den Eindruck, dass an der Börse ohnehin nichts zu holen ist und verkaufen ihre Aktien zum ungünstigsten Zeitpunkt. Bei der nächsten guten Börsenphase sind sie dann nicht mehr dabei.

Gier führt dazu, zu spät an die Börse zu gehen oder zu aggressiv zu investieren. Gierige Anleger kaufen Aktien, die zuletzt schon schnell gestiegen sind. Manche steigen ein, wenn der Markt insgesamt überhitzt ist, weil sie Angst haben, etwas zu verpassen. Oder sie investieren zu hohe Summen mit zu großen Hebeln. Dann halten sie dem psychologischen Druck nicht mehr stand, wenn ihr zu spekulativ aufgestelltes Depot in einem schwierigen Marktumfeld an Wert verliert.

Wie Geduld Ihre Rendite langfristig verbessert

Noch schlimmer ist meiner Erfahrung nach aber ein anderes Verhalten, das in der Börsenpsychologie viel seltener thematisiert wird als Angst und Gier: Ungeduld. Denn wer an der Börse zu ungeduldig ist, und schnelle Ergebnisse erzwingen will, erreicht meist das Gegenteil. Ungeduld kann zum Beispiel dazu führen, dass Anleger zu früh in eine Aktie einsteigen, anstatt auf eine charttechnisch günstige Konstellation zu warten. Ungeduld führt aber auch dazu, dass Anleger einer Aktie nach dem Einstieg nicht genügend Zeit geben, sich zu entwickeln.

Das gilt auch für das Marktumfeld: Es gibt Börsenphasen, in denen es sehr leicht ist, an der Börse Geld zu verdienen und Depots auf immer neue Höchststände zu führen. Doch zur Börse gehören auch schwierigere Phasen, in denen viele Aktien korrigieren und Depots vorübergehend an Wert verlieren. In solchen Phasen schafft es kaum ein Anleger oder eine Strategie, kurzfristig neue Höchststände zu erreichen. Auch dann ist Geduld gefragt, bis wieder bessere Börsenzeiten kommen.

Warum der langfristige Blick für Sie entscheidend ist

Geduld, so schwer sie Ihnen auch manchmal fallen mag, ist oft der entscheidende Faktor, der über Ihren Erfolg oder Misserfolg an der Börse entscheidet. Die Märkte belohnen diejenigen, die bereit sind, auf den richtigen Moment zu warten und nicht zu früh die Flinte ins Korn werfen und diejenigen, die einer Aktie oder einer von Ihnen ausgewählten Börsenstrategie genügend Zeit geben, sich zu entwickeln.

Meine Empfehlung: Wenn Sie sich für einen neuen Börsenbrief entscheiden, seien Sie auch dabei nicht zu ungeduldig. Beurteilen sie ihn nicht nach der Performance in den ersten Wochen. Die hängt vor allem vom kurzfristigen Marktumfeld ab und sagt wenig über den langfristigen Erfolg aus. Prüfen Sie vielmehr, welche Strategie der Autor verfolgt, ob diese nachhaltig ist, zu Ihnen passt und eine langfristige Outperformance erzielt.