Verluste drohen: Nehmen Sie die Rezessionsängste unbedingt ernst
„Unser eigener Wohlstand und der unserer nachfolgenden Generationen steht auf dem Spiel.“ Ein Zitat aus einem Brandbrief des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) mit Blick auf eine mögliche Rezession. Im DIHK sitzen erfahrene Manager und Funktionäre. Experten, die nicht für Panikmache bekannt sind. Damit wird das Zitat umso beängstigender.
Inzwischen steht außer Frage, dass eine Rezession auf uns zurollt. Die Frage ist nur, wie schwer diese zuschlagen wird.
Leider braut sich insbesondere in Deutschland ein gefährlicher Mix aus verschiedensten Bedrohungen zusammen. Focus Online stellte insgesamt 7 Krisenherde vor, die auch Sie kennen sollten, um sich ein differenziertes Bild machen zu können:
Corona
Obwohl die meisten von uns einen unbeschwerten Sommer genossen haben, ist die Pandemie immer noch da. Die Lockdowns in den vergangenen zwei Jahren haben die Wirtschaft geschwächt und die Staatskasse belastet. Lockdowns wird es aller Wahrscheinlichkeit nach hierzulande nicht mehr geben, aber wir kämpfen noch mit den Folgen. Außerdem könnte Chinas Null-Covid-Strategie den Welthandel erneut lahmlegen.
Ukraine-Krieg
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist längst auch ein Wirtschaftskrieg geworden. Energie- und Getreidelieferungen sind davon betroffen. Aufgrund der hohen Abhängigkeit Deutschlands vom russischen Gas, stecken wir bereits in einer Energiekrise, wie es sie seit dem Ölpreisschock von 1973 nicht mehr gegeben hat. Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Es könnte sogar noch schlimmer kommen, wenn Putin tatsächlich den Gashahn zudreht.
Inflation
Wegen hoher Schuldenstände in manchen EU-Ländern hat die EZB jahrelang die Druckerpressen auf Hochtouren laufen lassen. Sie erinnern sich bestimmt an Draghis „Whatever it takes-Rede“. Die lockere Geldpolitik rächt sich jetzt. Die Inflationsrate, die auch von den hohen Energiepreisen und den Pandemiefolgen befeuert wird, steht aktuell bei rund 8 %, der Kaufkraftverlust der Bundesbürger ist enorm. Von 50.000 Euro netto im Jahr bleiben nur 46.000 Euro übrig.
Zinsen
Zur Bekämpfung der Inflation hat die EZB die Zinsen erhöht. Höhere Zinsen freuen natürlich die Sparer, aber sie könnten auch zu einem Problem werden. Zu hohe Zinsen würgen die Konjunktur ab, weil Kredite für Investitionen zu teuer werden. In Europa hat man zudem Angst vor einer
Eurokrise 2.0, weil für hochverschuldete Länder wie Italien der Schuldendienst zu teuer wird.
Arbeitsmarkt
Noch fehlen Fachkräfte, sodass Aufträge liegenbleiben, weil sich niemand darum kümmern kann. Bald könnte es jedoch schon wieder einen Arbeitskräfteüberschuss geben, denn: Auf einen russischen Gasstopp könnten Kurzarbeit und Kündigungen folgen. Experten halten einen Anstieg der Arbeitslosigkeit für wahrscheinlich.
Materialengpässe
Neue Autos fahren nicht, weil die Chips fehlen, um die Elektronik in Gang zu setzen. Zudem werden Bauprojekte verschoben, weil völlig unklar ist, ob die benötigten Materialien geliefert werden können und wenn ja zu welchem Preis. Das belastet die Konjunktur.
Geopolitische Risiken
Putin zeigt uns gerade anschaulich, wie unberechenbar autoritäre Systeme sind. Was uns da letztendlich noch erwartet, ist völlig unklar. Zudem könnte Peking der westlichen Welt Probleme bereiten. Die Volksrepublik führt einen Handelskrieg mit den USA. Außerdem könnte der Konflikt mit Taiwan eskalieren. Gibt es darüber hinaus in China einen neuen Lockdown, der zum Beispiel Häfen blockiert, wäre das dramatisch für Deutschland, weil China zu den wichtigsten Handelspartnern der Bundesrepublik zählt.
Die Aufzählung der Krisenherde zeigt: Es brennt an allen Ecken und Enden. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich jetzt richtig aufstellen, um Verluste zu vermeiden und Gewinnchancen mitzunehmen.