Vergessen Sie kurzfristige Kursausschläge!
Die Börsenkurse der vergangenen Tage wurden von der US-Notenbanksitzung und von den neuen Quartalszahlen namhafter US-Techfirmen bestimmt (zuerst Netflix, Tesla, Snap und Twitter, danach unter anderem Microsoft und Alphabet).
Zwar fielen diese Zahlen ziemlich durchwachsen aus, doch konnten die Börsen trotzdem weiter zulegen – ein gutes Zeichen!
Vergessen Sie kurzfristige Kursausschläge!
Als Anleger müssen wir jedoch unseren Blick viel weiter nach vorn richten – deutlich über die nächsten Wochen hinaus. Und da sehen wir jetzt ziemlich viele positive Signale.
Zum Beispiel bei den langfristigen Inflationserwartungen auf Sicht von fünf Jahren, die enorm wichtig sind für die künftige Inflationsentwicklung und Geldpolitik.
Ist das endlich die ersehnte Entspannung bei der Inflation?
Lagen hier die Daten in den USA seit Mai 2021 (!) über der Sorgenschwelle von 3 % oder mehr, so gab es zuletzt erstmals wieder Entwarnung. Auf Basis der vorläufigen Zahlen liegt die langfristige Erwartung nun bei 2,8 %.
Natürlich ist es zum Feiern noch zu früh. Würde etwa der Benzinpreis wieder steigen, wären die Erwartungen auch schnell wieder bei mehr als 3 %. Das würde die Konsumlaune wieder bremsen und am Ende den Druck auf die Unternehmensgewinne und damit auch die Aktienkurse wieder erhöhen.
Ich halte es dennoch für wahrscheinlich, dass auch die eigentlichen Inflationsdaten bald eine belastbare Entwarnung geben werden. Denn viele Rohstoffpreise sind auf dem Weltmarkt in den letzten Wochen deutlich gefallen: Benzin, Strom, Öl, Gas sowie fast alle Metalle und Agrar-Rohstoffe.
Vielfach wurde der gesamte Preisanstieg dieses Jahres wieder rückgängig gemacht (vermutlich aufgrund von Rezessionssorgen). Lediglich in Europa (vor allem Deutschland) sehen wir eine andere Entwicklung aufgrund von konzentrierter ökonomischer Unfähigkeit. Der Rest der Welt tickt glücklicherweise anders.
Inflation in den USA vor entscheidendem Signal!
Dieser Preisrückgang wird vor allem bei den Konsumenten in den USA in Kürze ankommen, wo nicht zufällig unser Anlageschwerpunkt liegt.
Dies dürfte die Gefahr von entkoppelten Inflationserwartungen bannen, den Druck einer allzu straffen Geldpolitik der US-Notenbank nehmen und am Markt erste Spekulationen über geldpolitische Lockerungen in naher Zukunft zur Stützung der Konjunktur auslösen.