Varta-Rettung: Den Aktionären droht ein Totalverlust

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Vor vier Wochen habe ich hier im „Schlussgong“ zuletzt über den ehemaligen Börsenliebling Varta berichtet, der zum Sanierungsfall geworden ist. In dem Beitrag habe ich Ihnen geschrieben, dass mein Kursziel für die Varta-Aktie bei null Euro liegt, und dass Anleger einen großen Bogen um das Papier machen sollten.

Nun ist klar, dass die Aktionäre tatsächlich leer ausgehen sollen. Der Sanierungsplan, auf den ich gleich im Detail eingehe, steht. Zunächst ein kurzes Unternehmensporträt:

Varta im Porträt

Die Varta AG als Muttergesellschaft der Gruppe ist über ihre operativen Tochtergesellschaften Varta Microbattery GmbH und Varta Storage GmbH in den Geschäftssegmenten Microbatteries und Energy Storage Solutions tätig.

Als einer der zwei weltweit größten Hersteller von Mikrobatterien für Hörgeräte (gemessen am Produktionsvolumen) ist die Varta Microbattery GmbH nach eigenen Angaben ein Pionier im Mikrobatteriesektor.

Durch ihre Tochtergesellschaft Varta Storage GmbH fokussiert sich die Gruppe zusätzlich auf das Design, die Systemintegration und die Montage von stationären Lithium-Ionen-Energiespeichersystemen für Haushalte und maßgeschneiderte Batteriespeichersysteme für OEM-Kunden.

Zur Erläuterung: Die Abkürzung OEM steht für Original Equipment Manufacturer, was so viel bedeutet wie Erstausrüster oder Originalgerätehersteller. Ein OEM stellt Produkte oder Komponenten her, die er jedoch nicht selbst an Endkunden verkauft.

Mit vier Produktions- und Fertigungsstätten in Europa und Asien sowie Vertriebszentren in Asien, Europa und den USA sind die operativen Tochtergesellschaften der Gruppe derzeit in über 75 Ländern weltweit tätig.

Details zum Sanierungsplan

Am Samstagnachmittag hat Varta zwei Meldungen veröffentlicht. In einer der beiden Meldungen hieß es: „Die Varta AG hat heute einen bedeutenden Meilenstein in den Verhandlungen mit ihren Finanzgläubigern und strategischen Investoren erreicht und sich auf die wesentlichen wirtschaftlichen Eckpunkte eines langfristig tragfähigen Sanierungskonzepts geeinigt.“

Im Mittelpunkt der Restrukturierung steht zunächst ein Schuldenschnitt. Heißt konkret: Die bisherigen Schulden in Höhe von 485 Mio. Euro verringern sich auf künftig 200 Mio. Euro. Darüber hinaus soll das Grundkapital auf null herabgesetzt werden. Das wiederum würde bedeuten, dass die Alt-Aktionäre aus dem Streubesitz enteignet werden. Die Varta-Aktie wird von der Börse genommen. Weiterhin steigt Porsche bei Varta ein.

Aktuell liegt der Kurs bei nur noch rund 2 Euro. Ausgehend von den Höchstständen hat das Papier damit bereits knapp 99% an Wert verloren. In absehbarer Zeit wird sich das Minus mit größter Wahrscheinlichkeit auf 100% belaufen, da die Aktionäre, wie bereits geschrieben, komplett leer ausgehen sollen. Daher kann ich meine Warnung nur wiederholen: Meiden Sie weiterhin die Varta-Aktie! Mein Kursziel bleibt bei exakt 0,00 Euro.