Valentinstag – leider nichts an den deutschen Märkten
Während sich heute anlässlich des Valentinstages Rosensträuße und Pralinen in den Einkaufswagen stapeln, dürfte sich die heiße Liebe der Anleger zum DAX ein wenig abkühlen. Nach seinem beeindruckenden Rekordlauf von knapp 22.624 Punkten sieht es danach aus, als würde der deutsche Leitindex am Freitagmorgen erst einmal verschnaufen. Nach einem Anstieg von fast vier Prozent in nur einer Woche ist das vielleicht auch eine nötige Verschnaufpause.
Heißer Flirt mit der Korrektur?
Der DAX zeigt charttechnisch mittlerweile heiße Wangen: Der Relative Strength Index, ein beliebter Gradmesser für die Marktdynamik, hat ein selten hohes Niveau erreicht – so hoch wie seit 2007. Jedes Mal folgte eine Korrektur.
Wall Street in Kauflaune – Trump entfacht die Handelsfeuer
Die Wall Street feierte derweil ihren eigenen Valentinstag mit steigenden Kursen: Der Dow Jones legte um 0,77 Prozent auf 44.711 Punkte zu, der S&P 500 um 1,04 Prozent und der Nasdaq 100 sogar um 1,43 Prozent. Besonders auffällig: Die US-Kauflust wurde durch eine neue Runde von Handelszöllen befeuert, die Präsident Trump ins Spiel brachte. Auch wenn noch keine sofortigen Gegenzölle folgten, bleibt die Nervosität der Anleger hoch.
Tech-Liebe: Cisco, Intel & Co. glänzen
- Cisco erreichte dank des KI-Booms den höchsten Stand seit 2000 und legte um 2,1 Prozent zu.
- Intel setzte seine Erholung mit einem Plus von 7,3 Prozent fort.
- Applovin, Spezialist für App-Monetarisierung, legte sogar um 24 Prozent zu.
- Robinhood profitierte von einem Krypto-Boom und sprang um 14 Prozent hoch.
Doch nicht alle Unternehmen erlebten eine zärtliche Umarmung des Marktes: The Trade Desk stürzte nach einem trüben Ausblick um 33 Prozent ab. Reddit verlor 5,3 Prozent – offenbar hatte das Nutzerwachstum einen kleinen Liebeskummer.
Asien: KI-Blumen blühen, aber Handelszölle drohen
In Asien blieben die Märkte verhalten, besonders nach Trumps Anspielungen auf höhere Handelszölle. Japanische Aktien gerieten unter Druck, während sich chinesische Technologiewerte weiterhin von KI beflügeln ließen.
1&1 und United Internet: Kein Happy End
Nicht gerade verliebt in die neuen Zahlen dürften Anleger von United Internet und 1&1 sein. Die Probleme bei 1&1 sorgten für verfehlte Erwartungen und drückten die Aktie im nachbörslichen Handel um 3,7 Prozent nach unten. United Internet hielt sich mit einem Minus von 0,8 Prozent etwas besser.
Fazit: Verschnaufpause oder Liebeskrise?
Nach der fulminanten DAX-Rally könnte eine kleine Abkühlung gesund sein – schließlich währt keine Liebe ewig, ohne mal durchzuatmen. Ob es nur eine kleine Pause oder der Anfang einer größeren Korrektur ist, bleibt abzuwarten.