Zebra Technologies-Aktie hinkt Gesamtmarkt weiter hinterher
Die Schlagwörter Automatisierung und Künstliche Intelligenz sind in aller Munde. Vor allem der Bereich Datenerfassung und deren Weiterverarbeitung lassen sich mit Künstlicher Intelligenz (kurz KI) erheblich verbessern. Ein Player auf diesem Gebiet ist der US-Konzern Zebra Technologies, der in den zurückliegenden Jahren mit enormen Wachstumsraten punkten konnte. Allerdings hinkt die Aktie im aktuellen Börsenjahr mit einem Kursrückgang von rund 7% dem breiten Aktienmarkt meilenweit hinterher (S&P 500: +19%).
Was sind die Gründe? Wie steht es um die Zukunftsperspektiven und wie schätzen die Analysten momentan das Kurspotenzial der Aktie ein?
Zebra Technologie: Der Spezialist für Datenerfassung- und verarbeitung
Auch wenn die Firma hierzulande eher unbekannt sein dürfte, Zebra Technologies ist beileibe kein Startup mehr. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1969 gegründet und beschäftigt inzwischen über 10.500 Mitarbeiter. Die in Illinois ansässige Gesellschaft ist auf die Herstellung von Barcode-Druck- und Lesetechnologien spezialisiert.
Die Firma ist auch ein Anbieter von Enterprise Asset Intelligence und stellt Anwendungen zur Kontrolle von Maschinen und Arbeitsprozessen her. Beispiele von diesen Produkten und Arbeitsprozessen sind Datenfassungssysteme wie Drucker, Barcode Scanner sowie auch Echtzeit-Ortungssysteme und Radiofrequenz-Überwachungsmodule.
Datenverfügbarkeit treibt Automatisierung voran
Dabei profitiert Zebra Technologies von der Automatisierungswelle, die quer durch zahlreiche Industrien rollt. Die zunehmende Verbreitung von IT und internetbasierter Automatisierung in Einzelhandel, Logistik und Produktion bedeutet, dass immer mehr Daten erfasst und analysiert werden müssen. Hier kommen Zebras Produkte ins Spiel.
Die mobilen Computer und RFID (Radiowellen-Identifikations)-Geräte erfassen in Echtzeit jede Menge Daten, was Unternehmen dabei hilft, ihre Roboter zu überwachen und die Produktivität zu steigern. Das geht so weit, dass sogar Spieler in der National Football League (NFL) mit RFID-Tags ausgestattet sind, um ihre Leistung in Echtzeit zu überwachen.
Kräftige Expansion in den letzten Jahren…
Mit seiner Positionierung konnte der US-Konzern in den zurückliegenden Jahren beachtliche Zuwachsraten erreichen. Seit 2014 kletterte der Umsatz von 1,67 Milliarden Dollar auf 5,78 Milliarden Dollar in 2022. Zeitglich verbesserte sich der Gewinn von 32 auf 463 Millionen Dollar.
….aber Wachstumsdelle im dritten Quartal
Zuletzt stockte es aber im Getriebe: Die Unternehmenskunden zögern mit ihren Investitionen, was zu deutlichen Bremsspuren im Zahlenwerk führte. Ebenso sorgte der Lagerbestandsabbau der Kunden für Gegenwind: So sank der Umsatz im dritten Quartal um 30,7% auf 956 Millionen Dollar. Damit beschleunigte sich der Umsatzrückgang (Q2: -17,3%; Q1: -1,9%). Allerdings wurden die Umsatzschätzungen der Analysten um 23,17 Millionen Dollar übertroffen.
Die bereinigte lag mit 87 Cent je Aktie im Berichtszeitraum ebenfalls über den Schätzungen von 81 Cent je Anteilschein.
Keine Besserung im Schlussquartal
Enttäuschend war für die Anleger aber die Prognose des Unternehmens. Für das Schlussquartal stellt das Management von Zebra nun einen Umsatzrückgang von 32% bis 36% in Aussicht. Der bereinigte Gewinn wird zwischen 1,40 und 1,80 Dollar je Aktie erwartet.
Analysten sehen nur moderates Kurspotenzial
Unterdessen sind die Analysten trotz der schwachen Kursentwicklung weiterhin zurückhaltend. Die Banker erwarten, dass der Gewinn je Aktie im Gesamtjahr 2023 bei 9,76 Dollar liegt (Quelle: Seeking Alpha). Damit liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 25. Bei einem aktuellen Börsenwert von 12,4 Milliarden Dollar wird Zebra zudem mit dem 2,7-fachen des für 2023 erwarteten Umsatzes bewertet.
In Summe bescheinigen die Analysten dem Titel derweil nur moderates Kurspotenzial. Das durchschnittliche Kursziel der 13 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen (Quelle: Marketwatch) liegt mit 264,20 Dollar rund 10% über dem aktuellen Kursniveau.
