Warum diese eher unbekannte Aktie vom KI-Boom profitiert!

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Der KI-Boom versetzt die Börse in Goldgräberstimmung. Bestimmt haben Sie die beachtliche Rally beim US-Techkonzern Nvidia mitbekommen, dessen Aktie allein am 24. und 25. Mai um mehr 30 Prozent nach oben schoss. Doch im Fahrwasser von Nvidia stiegen auch andere Titel teils massiv – die in der breiten Öffentlichkeit jedoch kaum bekannt sind.

Eines dieser Papiere hört auf den Namen Marvell Technology Group. Gleich vorneweg: Das Unternehmen mit Sitz auf den Bermudas und operativer Zentrale in Santa Clara (Kalifornien) hat nichts mit dem bekannten Comicfranchise „Marvel“ zu tun, sondern ist ein Technologielieferant.

Was macht Marvell?

Die 1995 gegründete Firma unterstützt den Ausbau der Dateninfrastruktur. Marvell ist ein sogenannter Fabless-Hersteller im Bereich Halbleiter, Speicher- sowie Telekommunikationslösungen. Das heißt: Das Unternehmen designt unter anderem Computerchips und lässt diese von Auftragsherstellern fertigen – etwa so wie AMD oder Nvidia.

Die Halbleiterchips werden in etlichen Produkten eingesetzt, zum Beispiel in Netzwerkgeräten, Smartphones, IoT-Geräten, Speichersystemen und Servern. Dabei gilt Marvell als besonders innovativ, denn das Unternehmen bietet für seine vielen Kunden maßgeschneiderte Chips für deren individuelle Bedürfnisse. Hierfür investiert das Unternehmen viel Geld in Forschung und Entwicklung.

Warum Marvell vom KI-Boom profitiert

Aber was hat das Ganze jetzt mit der Künstlichen Intelligenz zu tun? Nun, um es ganz einfach zu machen: Damit die KI effizient genutzt und weiterentwickelt werden kann, braucht es gigantische Datenmengen, die in Rechenzentren verarbeitet werden. Hierfür müssen viele Rechenzentren und Tausende Serversysteme zusammengeschlossen werden.

Der Clou: Die technologischen Anforderungen an solche KI-Cluster sind weit größer als bei der konventionellen Cloud-Infrastruktur. Damit die Arbeit mit der Künstlichen Intelligenz vonstattengehen kann, müssen spezielle, hochleistungsfähige Halbleiterchips genutzt werden, die im Prinzip als Beschleuniger von KI-Prozessen dienen.

Marvell jedenfalls ist einer der führenden Anbieter solcher Chips. Dadurch ist das Unternehmen einer der großen Profiteure rund um die steigende KI-Nachfrage vonseiten der Rechenzentren. Im Rahmen der jüngsten Quartalspräsentation hat der Halbleiterspezialist auf das Potenzial dieses Geschäftsbereichs hingewiesen und ein sattes Wachstum in Aussicht gestellt.

Schier unglaubliche Wachstumsprognose – Börse jubelt

Demnach geht Marvell-Chef Matt Murphy davon aus, dass sich der KI-Umsatz des Unternehmens im Geschäftsjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr mindestens verdoppeln und in den kommenden Jahren weiter schnell wachsen werde. Bereits 2025 könnte die KI-Erlöse demnach bei 800 Millionen US-Dollar liegen. Das wäre in etwa viermal so viel wie für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert wird.

An der Börse kam die KI-Wachstumsfantasie freilich hervorragend an. Mitte/Ende Mai schoss die Marvell-Aktie – auch angetrieben durch die Stärke des Konkurrenten Nvidia – um knapp 50 Prozent nach oben. Im Chart sehen Sie die Kursexplosion (Stand: US-Schlusskurs vom 05.03.2023).

Quelle: www.aktienscreener.com

Analysten sehen Luft nach oben

Viele Analysten sehen in dem Titel trotzdem noch Renditepotenzial. Harlan Sur von der US-Großbank JPMorgan bezeichnet Marvell neben dem US-Konzern Broadcom als einen der größten Gewinner rund um die KI-spezifischen Rechenbeschleuniger.  Das Kursziel des Experten liegt bei 70 US-Dollar. Zum Vergleich: Am Montag war das Papier mit 58,0 Dollar aus dem US-Handel gegangen. Sur sieht also ein Renditepotenzial von beachtlichen 20 Prozent.

Aber auch andere Analysten sind in Sachen Marvell optimistisch gestimmt. Vivek Arya von der Bank of America erhöhte sein Kursziel jüngst ebenfalls auf 70 US-Dollar. Arya sieht in der Aktie ebenfalls einen immer noch unterschätzten KI-Profiteur.

Marvell-Aktie: mein Fazit für Sie

Die Künstliche Intelligenz erfordert nicht nur ausgeklügelte Software-Lösungen, sondern auch hochleistungsfähige Hardware. Damit die gigantischen Datenmengen verarbeitet werden können, braucht es Serverfarmen und ebenso potente Halbleiterchips.

Diese Technologien können nur von relativ wenigen Unternehmen bereitgestellt werden. Und die Marvell Technology Group gehört dazu. Im Zeitalter der KI kommt der Firma zugute, dass sie die Chips in enger Kooperation mit den Kunden entwickelt, was die speziellen Bedürfnisse hervorragend abgedeckt. Dieser Vorteil dürfte Marvell in den nächsten Jahren horrende Wachstumszahlen bescheren.

Behalten Sie die Aktie also definitiv auf dem Schirm.