Walt Disney, TUI, Carnival: Branchenerholung?
Mit der Corona-Pandemie und den dadurch bedingten Schutzmaßnahmen hatten es der Tourismus und vor allem die Kreuzfahrtbranche nicht leicht. Vor allen bei Letzteren brach das Geschäft beizeiten vollkommen ein.
Doch erst jüngst veröffentlichte Zahlen zeigen auf, dass die Branche im Sommer sogar mehr Geld eingenommen hat als vor der Pandemie.
Ist und bleibt dieser Zustand nachhaltig?
Denn kaum ist Corona eingedämmt und viele Schutzmaßnahmen sind aufgehoben, droht schon das nächste Ungemach in Form von Inflation, hohen Energiepreisen verbunden mit Rezessionsängsten und damit einhergehend einer massiven Verunsicherung bei den Reisenden und Verbrauchern.
Verständlich, denn die anziehende Teuerung lässt die Kaufkraft schwinden und die Reallöhne in den Keller fallen. Das dabei die Neigung zum Konsum zurückgeht, haben schon die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute ifo und auch GfK längst deutlich gemacht und in ihren aktuellen Statistiken klar vorgelegt.
Da kümmert man sich von Verbraucherseite aus, zuerst einmal um einen vollen Kühlschrank, die Begleichung der Strom- und Gasrechnung sowie das Befüllen des Autotanks.
Dennoch erfreulich, dass die Reisebranche wieder zulegt
Natürlich tut es gut, trotzdem zu erfahren, dass vor allem die Kreuzfahrtbranche endlich wieder gute Geschäfte machen konnte und im Vergleich zum Juli 2021 der Umsatz sich mehr als verdreifacht hat und um 218% anstieg.
In erster Linie waren es wohl auch die strikten Corona-Regeln, die so manch einen Reiselustigen davor abschrecken ließ, seinen Traumurlaub auf den Weltmeeren mit Maske, Abständen und regelmäßigen Tests zu begehen.
Diese Barrieren sind zumindest aktuell wohl beseitigt und so lässt sich auch erklären, warum die Kreuzfahrer im Juli dieses Jahres ihre Umsätze um 18,3% gegenüber 2019 steigern konnten. Übrigens nicht nur auf den Meeren dieser Welt war jede Menge los, auch die Hotels und Pensionen in Deutschland konnten endlich wieder das Niveau von Vor-Corona erreichen und sogar übertreffen.
Fraglich nur, wird dieser Trend anhalten?
Letztlich liegt es somit an zwei Faktoren, zum einen dem geneigten Reisewilligen und zum anderen den Energiepreisen. Denn auch Hotels, Pensionen oder andere Hospitalisierungsanbieter müssen mit höheren Kosten für die Energiebeschaffung umgehen.
Und dass die großen „Tourismusdampfer“ nicht allein durch gute Laune und ein liebevolles Animationsprogramm angetrieben werden, bedarf dabei wohl keiner großen Erklärung. Mithin auch der zweite Punkt, nämlich der Reisende selbst, wohl der wesentlichste Faktor sein dürfte. Dessen Entscheidung zu verreisen, wird sich dabei maßgeblich auf den Blick in den Geldbeutel richten und dabei spielen Inflations- und Rezessionsängste wohl die größte Rolle.
Prognosen sind kaum machbar
Eine genaue Prognose bleibt deswegen schwierig und das sehen wir auch gerade am Aktienmarkt. Bei Betrachtung der Kurse von Walt Disney und der Carnival Corporation lässt sich deutlich herauslesen, dass die Investoren immer noch vorsichtig und zurückhaltend sind.
Dabei hat vor allem Disney natürlich noch wesentlich attraktivere Assets als nur die Kreuzfahrtbranche. Neben den Themenparks, vor allem das einträgliche Kino- und Filmgeschäft. Da tut sich Carnival, die allein von Kreuzfahrten leben und überleben müssen schon etwas schwerer, zudem die Aktie erst zuletzt ihr 30-Jahrestief markieren musste und jetzt auch noch von Morgan Stanley auf „Untergewichten“ und einem Kursziel von gerade mal 6 Dollar bewertet wurde. Die Aktie ging übrigens am Freitag (14.10.) bei 7,49 Euro (7,14 Dollar) aus dem Handel.
Keine einfachen Zeiten für Investierte in diesem Bereich
Schwere und unsichere Zeiten auch für alle die, die hier investiert sind und bei Betrachtung der Kurse schlechte Laune bekommen. Da kann ich vielleicht ein wenig Abhilfe schaffen, denn wenn mich das Südseefieber packt, schaue ich mir gerne „Fluch der Karibik“ aus dem Walt Disney Imperium an.
Dabei mag ich vor allem den Humor von „Jack Sparrow“ also Jonny Depp und manche seiner Weisheiten, die auch durchaus auf den Aktienmarkt anzuwenden sind. Wie zum Beispiel: „Komplikationen entstanden, dauerten an und wurden überwunden.“ – praktisch ein Paradebeispiel, wenn man sich die Kurshistorien bei DAX & Dow Jones anschaut. Oder aber, und das sollte vielleicht gerade jetzt so manch ein Investor beherzigen „Falls ihr auf den richtigen Moment gewartet habt… Das war er!“
Es gibt ein Leben nach Corona
Denn es gibt ein Leben nach Corona, genauso wie es ein Leben nach der Inflation geben wird und was werden die Menschen dieser Welt dann auf jeden Fall wieder tun – richtig – sie werden verreisen – auch und sicher mit Kreuzfahrtschiffen.
Gut, wenn man dann als Aktionär langfristig gedacht hat und die richtigen Aktien im Portfolio liegen. Oder wie es Jack Sparrow gesagt hat: „Nimm, was du kriegen kannst! Und gib nichts wieder zurück!“