Walmart: Einstieg nach Kurssturz?
Zwischen Ukraine-Krieg, Lieferengpässen, hoher Inflation und drastischen Zinserhöhungsankündigungen sind die Börsen rund um den Globus extrem angespannt. Seit Beginn des Jahres haben DAX und Dow jeweils über -13% verloren, der US-Index Nasdaq Composite sogar -27%. Jetzt hat es auch den Walmart, den größten Einzelhändler der USA, erwischt.
Kurssturz von -18% innerhalb weniger Minuten
Dabei war der Jahresauftakt von Walmart durchaus ermutigend. Der Einzelhandelsriese hat bis Mitte April sogar einen schönen Aufwärtstrend hingelegt. Doch der ist jetzt Geschichte. Auf Jahressicht liegt Walmart -15% hinten. Gestern ist die Aktie innerhalb weniger Minuten von knapp 150 US$ auf unter 122 US$ abgestürzt.
Von Autozubehör über Tierfutter bis Möbel
Walmart ist mit über 2,3 Millionen Mitarbeitern nicht nur in den USA, sondern weltweit aktiv. Den Einzelhandelskonzern finden Sie auch in Argentinien, Brasilien, Kanada, China, Deutschland, Korea, Mexico, Puerto Rico und Großbritannien. Dabei deckt Walmart eine Produktpallette ab, die weit über die üblichen Supermärkte hinausgeht. Hier können Sie Lebensmittel, Kleidung, Haushaltswaren, Bücher, elektronische Geräte, Autozubehör, Möbel, Tierfutter, Accessoires, Spielzeug, Kosmetik und Schmuck einkaufen.
Online läuft, 50.000 neue Beschäftigte
Bis vor kurzem liefen die Geschäfte so gut, dass Walmart Mitte März angekündigte, bis Ende April mehr als 50.000 Beschäftigte neu einstellen. Aber keineswegs nur Verkäufer, sondern auch Tech-Jobs für den Ausbau des Online-Geschäfts.
Hohe Kosten machen Walmart zu schaffen
Doch jetzt der Einzelhandelsriese Zahlen für das erste Quartal 2022 vorgestellt. Walmart ächzt unter hohen Kosten und Lieferkettenproblemen. Walmart konnte zwar den Umsatz im vergangenen Quartal leicht um 2% auf 141 Mrd. US$ steigern, doch der Gewinn sacke um fast ein Viertel ab.
Fazit: Buy on bad news bietet sich nicht immer an. Die Konsum-Aktie ist charttechnisch massiv angeschlagen, jetzt droht auch der 5-jährige Aufwärtstrend zu brechen. Vor diesem Hintergrund ist das Analysten-Urteil aber erstaunlich. Laut Wall Street Journal empfehlen 21 von 36 Analysten die Aktie zum Kauf, 6 wollen aufstocken und neuen halten. Selbst das niedrigste Analysten-Kursziel von 134 US$ liegt mittlerweile oberhalb des aktuellen Kurses.