Visa: Starkes Wachstum – Ist die Aktie noch attraktiv?

Visa setzt seinen Wachstumspfad unaufhaltsam fort und profitiert von der globalen Umstellung auf bargeldlose Zahlungen. Doch mit einem KGV von 31 stellt sich die Frage: Ist die Aktie immer noch attraktiv bewertet? Ich analysiere die aktuellen Zahlen und das Potenzial des Zahlungsriesen.

Visas beeindruckende Erfolge: Wachstum ohne Bremse

Visa meldet erneut starke Zahlen für das 1. Quartal 2025: Die Nettoerlöse stiegen um 10 % auf 9,5 Mrd. $, während der Gewinn je Aktie um 14 % zulegte. Besonders das internationale Zahlungsvolumen wuchs mit 11 %, und grenzüberschreitende Transaktionen (exklusive intra-europäische Zahlungen) legten sogar um 16 % zu. Die Zahl der verarbeiteten Transaktionen erhöhte sich um 11 % – ein klares Zeichen für die wachsende Bedeutung von Visas Zahlungsnetzwerk.

Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist die zunehmende Nutzung digitaler Zahlungsmethoden. Visa verzeichnete einen Anstieg um 44 % bei Token-gestützten Transaktionen, die die Sicherheit und Akzeptanz kontaktloser Zahlungen weiter verbessern. Bereits 74 % aller Face-to-Face-Transaktionen erfolgen kontaktlos. Zudem expandiert Visa mit der „Tap to Phone“-Technologie in 118 Märkten.

Visas Geschäftsmodell: Mehr als nur Kreditkarten

Visa Inc. ist ein weltweit führender Anbieter von Zahlungstechnologie. Doch das Unternehmen macht weit mehr als nur Kreditkarten ausgeben.

Visa betreibt mit VisaNet eines der größten elektronischen Zahlungsnetzwerke der Welt, das täglich Milliarden von Transaktionen schnell und sicher verarbeitet. Das Unternehmen verdient an den Gebühren, die bei jeder Transaktion über sein Netzwerk anfallen – es vergibt aber selbst keine Kredite.

Neben klassischen Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten entwickelt Visa innovative Zahlungslösungen wie kontaktloses Bezahlen, Visa Direct für Sofortüberweisungen und Tap to Phone, wodurch Smartphones als Zahlungsterminals genutzt werden können.

Durch Partnerschaften mit Banken, Fintechs und Unternehmen in über 200 Ländern erweitert Visa stetig sein Angebot und sichert sich Marktanteile. Zudem bietet Visa datenbasierte Dienstleistungen, Risikomanagement und Betrugsprävention an, um den Zahlungsverkehr effizienter und sicherer zu machen.

Strategische Partnerschaften und Innovationen als Wachstumstreiber

Visa baut sein globales Netzwerk kontinuierlich aus. Neue Kooperationen mit führenden Banken in China (ICBC), Indien (SBI Card, Kotak Mahindra), Europa (BNP Paribas) und Lateinamerika (Santander) stärken die Marktstellung. Besonders spannend: Visa plant die Integration seiner Zahlungslösungen in Elon Musks Social-Media-Plattform X, die sich zu einer All-in-One-App für Shopping, Bestellungen und Zahlungen entwickeln soll.

Auch Visa Direct wächst rasant: Das Echtzeit-Zahlungssystem überschritt erstmals die Marke von 10 Mrd. Transaktionen pro Jahr und verzeichnete im vergangenen Quartal fast 3 Mrd. Transaktionen. Neue Kooperationen mit Fintechs wie X Money und OnePay eröffnen weiteres Potenzial.

Ist Visa mit einem KGV von 31 noch attraktiv?

Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 31 liegt über dem breiten Markt, entspricht aber dem historischen Durchschnitt für hochprofitable Wachstumsunternehmen. Visas Marktführerschaft, eine Umsatzrendite von 54,9 % und starke Zukunftsaussichten untermauern die Bewertung. Zudem schüttete das Unternehmen im vergangenen Quartal 1,2 Mrd. $ an Dividenden aus und kaufte für 3,9 Mrd. $ eigene Aktien zurück – ein klares Vertrauenssignal des Managements.

Fazit: Weiterhin ein Wachstumswert mit Potenzial

Visa bleibt eine dominierende Kraft im globalen Zahlungsverkehr. Die steigende Akzeptanz bargeldloser Zahlungen, strategische Partnerschaften und die Expansion in neue Märkte sorgen für anhaltendes Wachstum.

Für Sie als Anleger bedeutet das: Visa bietet weiterhin solide Wachstumsperspektiven, starke Cashflows und eine aktionärsfreundliche Kapitalpolitik. Trotz eines KGV von 31, das über dem Marktdurchschnitt liegt, erscheint die Aktie angesichts der stabilen Geschäftsentwicklung nicht überbewertet.

Visa bleibt ein Unternehmen, das es sich lohnt, genauer zu analysieren und im Blick zu behalten.