US-Inflationsdaten bringen Aktienmärkte ins Wanken
Unverhofft enttäuschende Zahlen zu den Verbraucherpreisen in den USA haben gestern die Börsen nach einem zunächst sehr erfreulichen Wochenstart deutlich ins Schwanken gebracht.
So belief sich die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen laut Arbeitsministerium Washington auf 8,3%. Im Juli lag diese noch bei 8,5%. Ökonomen rechneten zwar vorab mit einem Rückgang der Inflation, gingen jedoch im Durchschnitt von einer niedrigeren Rate im Bereich von 8,1% aus.
Abwärtstrend gebrochen – Rückläufige Inflation nach Rekord im Juni
Doch ein nicht zu verachtender Lichtblick ist indes, dass die frisch gelieferten Daten darauf schließen lassen, dass der Gipfel des Inflations-Eisbergs in den USA offensichtlich erreicht zu sein scheint.
Denn im nach den 8,5 im Juli, lag die Inflation im Juni dieses Jahres noch bei stolzen 9,1%, womit sie Mitte des Jahres den höchsten Wert seit dem Jahr 1981 durchbrochen hatte. Demnach scheint sich der Abwärtstrend nicht fortzusetzen.
Blick Richtung US-Notenbank: Nächster großer Zinsschritt?
Die US-Notenbank Fed (Federal Reserve) hatte ja zuletzt im Rahmen der Bekämpfung der hohen Inflation mit zwei eher ungewöhnlich deutlichen Zinserhöhungen um 0,75 Prozentpunkte reagiert.
Und exakt für heute in einer Woche, am Mittwoch, den 21. September, wird vom Gros der Beobachter ein weiter Schritt dieser Größenordnung erwartet – denn dann findet die nächste Fed-Sitzung statt. Experten sind indes der Meinung, dass bis Jahresende weitere Zinsschritte notwendig sein werden, um die enorme Inflationsrate deutlich und nachhaltig nach unten zu drücken.
Aktienmärkte unter Druck
Mit dem entschlossenen Vorgehen der US-Währungshüter spitzt sich jedoch die Sorge zu, dass so eine Rezession ausgelöst werden könnte.
Das brachte natürlich auch die Aktienmärkte zunächst einmal mehr unter Druck. Gestern hatte der Deutsche Leitindex gut 1,8% im Minus geschlossen, nachdem die USA die höher als erwartete Inflationsrate verkündeten. Auch heute Morgen startete der DAX mit -0,2% in den Handel.
Noch deutlicher waren die Verluste an den US-Märkten. An der Wall Street rutschten die Kurse am gestrigen Abend ab. Der Dow Jones verlor 3,9%. Noch deutlicher traf es den Technologiewerte lastigen Nasdaq-Index, der 5,2% abgab. Auch in Asien sackten die Kurse am Morgen ab. Der japanische Nikkei-Index schloss 2,8% tiefer und die Börse Shanghai lag 0,8 Prozent hinten.
Noch mehr Impulse diese Woche?
Unternehmensseitig stehen in dieser Woche keine großartigen Meldungen oder Ereignisse mehr an, allerdings könnte das Branchentreffen der Rückversicherer, alljährlich in Monte Carlo, für die deutschen Großversicherer Munich RE (Münchner Rück) und die Hannover Rück durchaus neue Erkenntnisse bringen.
Am Freitagkönnte es zusätzlich ein wenig volatil, also unruhig werden, da der große Verfallstag Hexensabbat ansteht, an dem Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen auslaufen.