Unum Group Aktie – Fels in der Brandung
Rund 40 Prozent – so viel legte die Aktie des US-Versicherers Unum Group seit Jahresbeginn zu und trotzte so den Stürmen und Orkanen an den Aktienmärkten. Wie geht’s nun weiter mit den Papieren?
Fusion im Jahr 1999
Das Unternehmen in der heutigen Form gibt es seit rund 23 Jahren. Damals, im Jahr 1999, taten sich die beiden Versicherer Unum und Provident zusammen. Hauptsitz der Unum Group ist in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee. Unum ist also im Grunde ein sogenannter Composite Versicherer, so der Fachbegriff, der alle möglichen Policen anbietet und Risiken absichert. Was das die Amerikaner attraktiv macht, ist ihr Vertriebsweg. Der Versicherer arbeitet nämlich vor allem mit Unternehmen zusammen, die ihren Mitarbeitern wiederum Versicherungen aller Art anbieten.
Nach Unternehmensangaben bestehen derzeit Kooperationen mit mehr als 180.000 Firmen – vornehmlich in den USA und Großbritannien. Dahinter stehen nahezu 40 Millionen ArbeitnehmerInnen, die eine oder gleich mehrere Policen über ihre Arbeitgeber abgeschlossen haben.
Attraktive Dividende
Kursgewinne von nahezu 40 Prozent wie bei der Unum Group Aktie (WKN: 872055) seit Jahresbeginn sind zweifellos sehr erfreulich, aber eine durchaus ansehnliche Dividende ist auch nicht zu verachten. Vor wenigen Tagen erhielten die Anteilseigner ihre Quartalsausschüttung von 0,30 US-Dollar je Aktie.
Der Versicherer überweist, wie viele andere US-Firmen, viermal im Jahr die Dividenden, sodass sich aufs Jahr gesehen eine Gesamtausschüttung von 1,20 Dollar errechnet. Beim aktuellen Aktienkurs ergibt sich eine Dividendenrendite von rund 3,2 Prozent. Nicht so übel …
Zumal die Höhe der Ausschüttung keine Eintagsfliege ist. Vor zehn Jahren noch zahlten die Amerikaner „nur“ 0,47 US-Dollar je Aktie. Positiv ist auch, dass sich die Unum Group bei den Dividenden nicht verausgabt. Lag doch die Ausschüttungsquote im vergangenen Jahr bei recht geringen 29 Prozent vom Gewinn.
Hat die Unum Aktie weitere Kurschancen?
Der letztlich erstaunlich große Kursgewinn seit Jahresbeginn ist – wie so oft – nur die eine Seite der Medaille. Denn nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Papiere zwischen Dezember 2017 und Januar 2020 richtig in den Keller rauschten. Der Kursverfall stoppte erst im Bereich 12 US-Dollar. Danach ging’s wieder aufwärts auf das heutige Niveau. Diese Historie sollten Anleger, die jetzt den Aktienkauf erwägen, vor Augen haben. Heißt demnach, dass die Papiere sicherlich ein gewisses Risiko bergen.
Auf der anderen Seite scheint das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) arg niedrig. Für das laufende Geschäftsjahr 2022 erwarten Analysten im Konsens ein KGV von knapp 8, für das kommende Jahr gerade einmal 6,5. Fundamental scheint die Aktie der Unum Group also mindestens fair bewertet. Doch bekanntlich entscheidet nicht allein das (günstige oder ungünstige) KGV über den Kauf oder Verkauf einer Aktie.