Tupperware-Aktie im Sturzflug: War es das bald mit Tupper?
Tupper kennt wohl jeder, oder? Ich für meinen Teil muss zugeben, dass wohl weit mehr als die Hälfte meiner Dosen und Aufbewahrungsbehältnisse den Namen der bekannten Marke tragen.
Drohender Konkurs schickt die Aktie auf Talfahrt
Schade natürlich, dass es an der Börse für den Wert nicht rund läuft – im Gegenteil, wie Sie nachfolgendem Chart entnehmen können.
Der Chart spricht Bände. War das Papier Mitte 2021 noch mehr als 23 Euro wert, so bekommt man eine Tupperware Brands-Aktie im heutigen Handel für gerade einmal knapp 1,30 Euro (Stand 12:10 Uhr).
Ohne neues Kapital sieht es schlecht aus…
Der Grund für den Absturz: Tupperware droht die Pleite. Da sind Panikverkäufe eine normale Schlussfolgerung.
Der beliebte Haushaltswarenproduzent äußerte sich jüngst öffentlich über “erhebliche Zweifel“ an seiner Fähigkeit, die Geschäfte des Unternehmens weiterzuführen zu können, wenn künftig kein frisches Kapital reingeholt werden könne.
Doch die Krise kam nicht von heute auf morgen
Aber derartige Neuigkeiten, sind eigentlich gar nicht neu. Denn wie unter anderem die nachfolgende Statista-Grafik hilfreich veranschaulicht, steckt der Tupperware-Konzern nicht erst seit gestern in der Krise:
Die Grafik zeigt die Entwicklung der globalen Tupperware-Umsätze. So ist deutlich erkennbar, dass die Amerikaner schon seit gut zehn Jahren mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen haben. 2011 bis 2014 beispielsweise, sah es mit über 2,5 Mrd. erwirtschafteten Dollar ja noch sehr gut aus. Im vergangenen Geschäftsjahr 2022 erzielte man dann aber weltweit „nur“ noch 1,3 Mrd. Dollar. Fast eine Umsatzhalbierung also.
Aber: Warum? Wie kam es dazu?
Ja, Tupperware haben wohl die meisten zuhause und man mag sich teils fragen, wie es zu diesem Umsatz- und Aktienkurseinbruch kommen konnte. Der Grund liegt im Geschäftsmodell. Dieses ist einzigartig und hat dem US-Konzern in der Vergangenheit zu enormem Erfolg verholfen. Doch Zeiten ändern sich. Was damals die Kassen füllte, lässt sie jetzt zunehmend leerer dastehen.
Tupperware ist ein sogenanntes Direktvertriebsunternehmen, Heißt, man hat eine Vermarktungsstrategie, bei der unabhängige Beraterinnen und Berater die Tupper-Produkte direkt an die Kundschaft verkaufen. Viele von Ihnen kennen sicher noch die berühmten Tupper-Partys oder waren womöglich selbst einmal Gastgeber. An solchen Abenden werden die Produkte im heimischen Wohnzimmer präsentiert – inklusive Sonderangebote und Gastgeschenke.
Konzept nicht mehr zeitgemäß?
Das Problem in der heutigen Zeit: Tupper-Abende oder „Partys“ – wie auch immer – sind innerhalb der vergangenen Jahre zunehmend selten geworden. Die Marke hatte Schwierigkeiten, vor allem junge Kundschaft mit dem Konzept zu erreichen, und verlor damit seine Direktvertriebler.
Ich bleibe weiterhin ein Fan der Produkte, würde die Aktie aber selbst zum aktuellen Kurs derzeit nicht kaufen aufgrund der aktuellen finanziellen Unsicherheiten beim US-Konzern, sondern die weitere Entwicklung abwarten.