Thoma Bravo bietet 1,5 Mrd. $ für Everbridge
- Thoma Bravo: Finanzinvestor mit Tech-Fokus…
- ….legt 1,5 Milliarden Dollar-Offerte für Everbridge auf den Tisch
- Software für das Management kritischer Ereignisse
- Everbridge-Aktienkurs deutlich unter Allzeithoch
- Gewinnschwelle auf Quartalsbasis geknackt
- Thoma Bravo will Wachstum ankurbeln
- Aktienkurs nähert sich Übernahmepreis
Kräftig nach oben ging es zuletzt mit der Aktie der US-Firma Everbridge. Der Finanzinvestor will sich den Softwarekonzern für 1,5 Milliarden Dollar schnappen. Das ließ die Everbridge-Aktie nach der Übernahmemeldung nach oben schnellen.
Thoma Bravo: Finanzinvestor mit Tech-Fokus…
Mit Thoma Bravo hat eines der führenden Software-Investmentunternehmen wieder zugeschlagen. Der Private-Equity-Konzern gehört zu den bedeutenden Unternehmen, wenn es um Käufe und Verkäufe von Technologieunternehmen geht. Erst Ende 2022 hatte er mehrere neue Fonds aufgelegt, darunter den „Thoma Bravo Fund XV“ mit 24,3 Milliarden Dollar für neue Übernahmen und Beteiligungen, vornehmlich mit Blick auf Softwareunternehmen.
Zu bevorzugten Marktsegmenten für die Investitionen zählen für Thoma Bravo unter anderem die Digitalisierung im Gesundheitswesen – etwa Software für Krankenhäuser – und Softwarelösungen für die Finanz- und Budgetplanung. Beim Thema Cybersecurity ist der Konzern nach eigener Darstellung in den USA einer der führenden Tech-Investoren. Thoma Bravo will verstärkt in Europa investieren.
….legt 1,5 Milliarden Dollar-Offerte für Everbridge auf den Tisch
Nun bietet der Private Equity-Investor im Rahmen einer Bartransaktion rund 1,5 Milliarden Dollar für den Everbridge-Konzern. Das entspricht effektiv einem Aufschlag von 32% auf den volumengewichteten durchschnittlichen Aktienkurs (VWAP) der letzten drei Monate.
Software für das Management kritischer Ereignisse
Everbridge ist ein Softwareunternehmen für das Management kritischer Ereignisse. Das Unternehmen wurde 2002 zunächst unter dem Namen 3N Global gegründet und unterstützt Regierungen und Unternehmen aus dem gesamten Industriespektrum bei der Reaktion auf Notfallsituationen. Dazu gehören Risikoinformationen, die dabei helfen, die Bedrohungslage in der Umgebung des Wohnortes oder des Reiseziels von Mitarbeitern einzuschätzen, sowie Tools für Massenbenachrichtigungen, mit denen bei Unwettern oder Terroranschlägen wichtige Nachrichten effektiv übermittelt werden können.
Everbridge zählt nach eigenen Angaben über 6.500 Kunden, darunter multinationale Unternehmen aus verschiedenen Branchen wie Finanzdienstleistungen, Fertigung, Einzelhandel, Transport, Energie und Gas sowie Bildung. Hinzu kommen nationale, staatliche und lokale Regierungsbehörden und US-Bundesbehörden.
Everbridge-Aktienkurs deutlich unter Allzeithoch
Everbridge ging 2016 an die Nasdaq und seine Aktien erreichten im September 2021 ein Allzeithoch – das Unternehmen erreichte einen Börsenwert von 6,4 Milliarden Dollar, bevor eine signifikante Konsolidierung einsetzte. Das Unternehmen hat sich nie wieder erholt und die Bewertung lag in den letzten sechs Monaten unter der 1-Milliarden-Dollar-Marke.
Gewinnschwelle auf Quartalsbasis geknackt
Dabei war Everbridge in den letzten Jahren auf dem Wachstumspfad: Von 2017 bis 2022 kletterten die Umsätze von 104 auf 432 Millionen Dollar. Für 2023 erwartet das Management einen Umsatz von 447 bis 448,5 Millionen Dollar und einen Gewinn von 1,48 bis 1,52 Dollar je Aktie. Damit zahlt Thoma Bravo das 19-fache der für 2023 prognostizierten Gewinne.
Thoma Bravo will Wachstum ankurbeln
Dabei dürfte es der Käufer Thoma Bravo vor allem auf die Abo-Erlöse abgesehen haben, die zuletzt bei rund 90% lagen. “Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Everbridge, um die Möglichkeiten auf dem wachsenden Markt für Risiko-, Compliance- und Sicherheitslösungen zu erweitern”, so Thoma Bravo-Partner Hudson Smith in einer Pressemitteilung.
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt bestimmter behördlicher und aktionärsrechtlicher Genehmigungen. Geplant ist der Abschluss im zweiten Quartal des laufenden Jahres.
Aktienkurs nähert sich Übernahmepreis
Die Vereinbarung sieht eine 25-tägige „Go-Shop“-Frist vor, die am 29. Februar 2024 endet und es dem Everbridge-Vorstand und seinen Beratern ermöglicht, aktiv alternative Übernahmevorschläge von bestimmten Dritten zu initiieren. Derweil steht der Kurs der Papiere bei 28,17 Dollar und notiert damit knapp unter dem Niveau der Kaufofferte (28,60 Dollar).