Tesla zwischen Kurssturz und China-Chance: Wendepunkt 2025?

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Dienstag, der 25.2., war kein guter Tag für Tesla-Aktionäre, denn er brachte schmerzhaften Einbruch von 8,4 % gebracht, wodurch der Marktwert des Elektroautoherstellers erstmals seit Anfang November unter die symbolisch wichtige Marke von einer Billion USD fiel. Besonders beunruhigend für Anleger waren die enttäuschenden Verkaufszahlen aus Europa: Während die Gesamtverkäufe von Elektrofahrzeugen auf dem europäischen Markt um 37 % zulegten, brachen Teslas Verkäufe im Januar um dramatische 45 % im Vergleich zum Vorjahr ein. Diese Diskrepanz nährte Spekulationen, dass die politischen Aktivitäten von CEO Elon Musk dem Geschäft schaden könnten.

Die Dimension des Kursrückgangs ist beachtlich: Seit ihrem Rekordhoch von knapp 480 USD pro Aktie Mitte Dezember hat die Tesla-Aktie etwa 37 % an Wert eingebüßt, was einer Marktkapitalisierung von rund 570 Mrd. USD entspricht. Besonders auffällig ist der Zeitraum seit der Amtseinführung am 20. Januar, in dem die Aktien um etwa 29 % gefallen sind – ein Verlust von etwa 400 Mrd. USD an Marktwert.

Trotz dieser Turbulenzen gibt es für langfristig orientierte Anleger auch positive Aspekte: Seit dem sogenannten „Robotaxi-Tag“ im Oktober, an dem Tesla seine Pläne für einen selbstfahrenden Taxidienst ab 2025 vorstellte, konnten die Aktien immerhin ein Plus von etwa 27 % verbuchen. Auch seit der US-Wahl Anfang November steht ein Zuwachs von rund 20 % zu Buche. Investoren hoffen dabei, dass die Politik unter Präsident Donald Trump die Einführung selbstfahrender Technologien in den USA beschleunigen könnte.

Fortschritte in China als möglicher Katalysator

Besondere Aufmerksamkeit verdient in diesem Zusammenhang ein aktuelles Software-Update für Teslas Fahrerassistenz-System in China. Tesla hat über seine WeChat-Mini-App ein Update für ausgewählte Nutzer bereitgestellt. Dieses umfasst unter anderem die Autopilot-Fahrerassistenz für Stadtstraßen, eine Innenraumkamera zur Überwachung der Fahreraufmerksamkeit sowie aktualisiertes Kartenmaterial. Tesla betont dabei, dass das Videomaterial der Innenraumkamera ausschließlich im Fahrzeug verarbeitet wird und für keine externen Parteien – einschließlich Tesla selbst – zugänglich ist.

Obwohl Tesla das Update nicht explizit als „Full Self-Driving“ (FSD) bezeichnet, wird die Veröffentlichung für eine ausgewählte Kundengruppe als erste Testphase für das fortschrittliche Fahrerassistenzsystem auf dem chinesischen Markt gesehen. Analysten erwarten eine vollständige behördliche Zulassung von Teslas FSD in China noch im Laufe des Jahres 2025, insbesondere da der Wettbewerb um KI-gestützte Fahrtechnologien mit lokalen Herstellern wie BYD intensiver wird.

Elon Musk hatte im Januar 2025 auf besondere Herausforderungen bei der Zulassung der Fahrtechnologie in China hingewiesen. Während chinesische Behörden den Transfer von Videodaten ins Ausland für Trainingszwecke untersagen, verweigern US-Behörden die Nutzung chinesischer Daten für die Schulung des FSD-Systems – ein Dilemma, das die internationale Entwicklung dieser Technologie erschwert.

Ausblick für Anleger

Die Tesla-Aktie konnte trotz der jüngsten Turbulenzen in den vergangenen 12 Monaten beeindruckende 69,2 % an Wert gewinnen und wird derzeit mit einem ambitionierten KGV von 165,7 gehandelt. Anleger blicken gespannt auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen für Q1/2025 am 29. April, für die der Markt einen Umsatz von 23,9 Mrd. USD und einen Gewinn je Aktie von 0,54 USD erwartet.

Charttechnische Analysten sehen allerdings weiteres Abwärtspotenzial. Mit dem Unterschreiten der psychologisch wichtigen Unterstützungsmarke von 315 USD könnte sich die Denkweise der Anleger grundlegend geändert haben. Die nächste wichtige Unterstützungszone liegt bei etwa 275 USD, nahe dem 200-Tage-Durchschnitt der Aktie – ein Niveau, das Anleger nun aufmerksam beobachten dürften, in der Hoffnung auf eine Stabilisierung nach den massiven Kursschwankungen der vergangenen Wochen.

Quelle: https://basischarts.aktienscreener.com/