TESLA – Kursverluste und jetzt auch noch ESG-Rauswurf
Die eben erst erschienene ESG Version des S&P 500 Index glich einem Schockmoment für Elon Musk: Tesla ist in dem Nachhaltigkeitsindex nicht mehr vertreten. Während die Tesla-Aktie schon zuvor and Wert eingebüßt hatte folgte auf das ESG-Drama ein weiterer Verlust von fast 6 Prozent innerhalb eines Tages. Im Vergleich zu Jahresbeginn war die Aktie am 19. Mai rund 31 Prozent weniger wert.
Bei Anlegern sollte dies allerdings keine Panik auslösen, da die Aktie, ähnlich wie bei großen Technologieunternehmen zuvor deutlich überbewertet war. Mittelfristig wird sich die Aktie stabil weiterentwickeln, wenngleich die globalen Lieferengpässe auch für Tesla Risiken bergen.
Gut zur Umwelt, schlecht zum Menschen?
Zuerst aber wieder zurück zum Thema ESG und zur Frage wieso Tesla – der größte E-Autobauer der Welt – nicht in den S&P500 ESG Index passt. Letzterer bewertet die größten börsennotierten amerikanischen Unternehmen nach ihrer ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit sowie nach der Art der Unternehmensführung (governance in Englisch).
Während Tesla bei ökologischer Nachhaltigkeit punkten kann waren wiederholte Vorwürfe von Rassismus und schlechten Arbeitsbedingungen in US-amerikanischen Werken, sowie fragwürdige Reaktionen der Unternehmensführung im Zusammenhang mit tödlichen Unfällen durch den Tesla Autopiloten für die Verantwortlichen des Index Grund genug, um Tesla in der social und governance Bewertung abzustrafen. Die gleichzeitig verbesserte Performance anderer Autohersteller setzte Teslas Endnote – die unter anderem auch von der Branchengesamtleistung abhängt – weiter zu.
In einer direkten Reaktion auf Twitter bezeichnete Tesla Chef Elon Musk das ESG Rating als einen Betrug und viele seiner Fans pflichteten ihm bei. Angesichts der Tatsache, dass sich der skandalgeschundene Ölkonzern Exxon in den Top10 des S&P500 ESG Index befindet, ist die Frustration verständlich.
Tesla hat andere Sorgen aber bleibt positiv
Im Großen und Ganzen werden sich Musk und Tesla nicht allzu sehr von dem neuen Ranking die Laune vermiesen lassen, zumal die Fans des Visionärs ihm seine Autos weiterhin aus den Händen reißen. Zusätzlich zu laufenden Preissteigerungen, überlegt Musk nun einen Bestellstopp zu initiieren, um Kunden nicht mit langen Wartezeiten abspeisen zu müssen. Neben der extrem hohen Nachfrage nach Tesla Modellen sind Lieferschwierigkeiten – von Halbleiter Chips bis hin zu Rohstoffen für Batterien – und Produktionsstopps wegen Chinas andauernden Covid-Lockdowns die Hauptgründe für Teslas Lieferprobleme. Musk jedoch bleibt positiv und versichert Anlegern, dass er im Notfall auch die eine oder andere kleinere Firma kaufen würde, um Lieferschwierigkeiten in den Griff zu bekommen. Fazit: Solange Musks Gefolgschaft ihm den Rücken stärkt wird sich auch die Tesla Aktie positiv entwickeln.