Tesla-Aktie: Neue Studie warnt vor extremer Überbewertung!
Schauen Sie einmal diese Rendite an: Noch vor zwei Jahren war die Aktie des Elektro-Pioniers Tesla gerade einmal 52 Dollar wert. Heute sind es 843 Dollar (Stand: Montag). Das ist eine Steigerung von sagenhaften 1.520 Prozent. Wohl denen, die frühzeitig in Tesla investiert haben.
An der Tesla-Aktie scheiden sich die Geister
Aber fragen Sie sich nicht auch, ob diese Bewertung überhaupt gerechtfertigt ist? Klar: Tesla ist so etwas wie das Sinnbild der boomenden Elektromobilität. Konzernchef Elon Musk hatte schon Jahre vor den etablieren Autobauern die Stromer als Zukunftsmarkt ausgerufen.
Die harten Fakten sprechen momentan tatsächlich für Tesla. Der Konzern konnte zuletzt seine Verkaufszahlen drastisch steigern – trotz Chip-Krise. Hinzu kommt die technologische Überlegenheit der Kalifornier in Sachen Software und Vernetzung, die branchenweit als Vorbild gilt. Und nicht zuletzt verfügt Tesla so ziemlich als einziger E-Autobauer über ein weitreichendes Ladenetzwerk.
Aber reicht das aus, um den vergangenen Kurshype und mögliche weitere Aufwärtsbewegungen zu untermauern? Hier scheiden sich jedenfalls die Geister. Die einen prognostizieren für die Aktie gigantisches Potenzial – die anderen sehen eine gefährliche Blase.
Neue Studie: Tesla massiv überbewertet
Nun haben Analysten des Portals „Investor Business Daily“ das Ganze einmal unter die Lupe genommen. Das Ergebnis dürfte Tesla-Anleger eher weniger gefallen. Schauen Sie: Laut der der Studie, die auf Daten von „MarketSmith“ und „S&P Global Market Intelligence“ basiert, ist die Aktie des E-Autobauers das am drittstärksten überbewertete Papier im Index S&P 500.
Dieser umfasst die 500 größten Börsenfirmen der USA und ist einer der meistbeachteten Aktienindizes der Welt. Tesla ist erst seit Ende 2020 Teil des S&P 500. Bereits vor dem Eintritt des Unternehmens in den Index hatten Kritiker Tesla als die „gefährlichste Aktie“ des S&P bezeichnet.
Laut „Investor Business Daily“ verbinden die Analysten mit der Tesla-Aktie durchschnittlich eine Überbewertung von 13,2 Prozent. Nur die Rohstofffirma Amcor (20,1 %) und das Industrieunternehmen Robert Half (13,6 %) kommen hier auf höhere Werte. Eine weitere bekannte Aktie in diesem Ranking ist übrigens Netflix. Der Streamingdienst kommt auf eine geschätzte Überbewertung von 5,2 % (Platz 9).
Wie dem auch sei: Der Studie zufolge dürfte das Tesla-Papier in den kommenden 12 Monaten deutlich unter die 700-Dollar-Marke abrutschen. Manche der von „Investor Business Daily“ zitierten Analysten prognostizieren gar einen Kurs von nur 150 Dollar.
Inflation, Lieferprobleme, erstarkende Konkurrenz
Die meisten der negativ gestimmten Experten begründen ihren Pessimums zum einen mit der hohen Inflation, die zu einer Kaufzurückhaltung bei Verbrauchern führen werde – zum anderen mit Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Komponenten. Letztere konnte Tesla bislang aber relativ gut abfedern.
Ein weiterer negativer Aspekt sei der steigende Druck vonseiten der Mitbewerber. Dabei geht es laut den Experten sowohl um die großen Autokonzerne als auch um Start-ups wie die chinesischen Wachstumsfirmen Nio und Xpeng.
Es gibt auch andere Stimmen
Zumindest die ersten beiden Negativpunkte dürften allerdings auch auf die meisten anderen Branchenvertreter zutreffen. Inwieweit sich dadurch eine Abstiegsstory explizit zu Tesla erzählen lässt, bleibt also fraglich.
Analyst Dan Ives von Wedbush sieht das Ganze jedenfalls wesentlich optimistischer. „Investor Business Daily“ zufolge liegt dessen Kursziel für die Tesla-Aktie bei 1.000 Dollar. Tesla habe die besten Chancen, dank seines Vorsprungs zum größten Profiteur des E-Booms zu werden, so Ives. Langfristig könne der Kurs gar weit über die 1.000er-Marke springen.
Aber was heißt das nun für Sie als Anleger?
Sie merken: Bei kaum einer anderen Aktie sind sich die Experten so uneinig wie bei Tesla. Das macht die Investment-Entscheidung natürlich nicht einfacher.
Fest steht: Für Sie als Anleger gibt es bei Musks visionärem Unternehmen nach wie vor Chancen auf lukrative Renditen – aber auch einige Risikofaktoren, deren Auswirkungen sich bis dato kaum einschätzen lassen.
Die Tesla-Aktie bleibt unterm Strich also eine Glaubensfrage.