Tesla Aktie: Alarmsignale sorgen für Kurseinbruch

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Es sind denkbar schlechte Vorzeichen, kurz vor der Präsentation der jüngsten Quartalsbilanz: Die Tesla Aktie ist in dieser Woche erneut massiv unter Druck geraten.

Hintergrund war die alarmierende Meldung, wonach der Elektroautopionier einige Zulieferer um Rückzahlungen bereits gezahlter Beträge ersucht haben soll. Der Vorgang, den das Unternehmen offiziell als Investition in künftiges Wachstum beider Seiten verstanden wissen will, schreckte Börsianer und Investoren auf.

Ende einer Vision?

Schon seit geraumer Zeit ranken sich Gerüchte um eine möglicherweise drohende Zahlungsunfähigkeit von Tesla. Immerhin erwirtschaftet das Unternehmen seit Jahren nahezu ausschließlich Verluste. Dennoch gelang es Firmengründer und CEO Elon Musk ein ums andere Mal, Anleger von einer rosigen Zukunft des Unternehmens zu überzeugen. Wie kaum eine andere Silicon-Valley-Aktie steht Tesla für die Wette auf eine Zukunftsvision.

Diese Vision kreiert und vermarktet hat Musk höchstselbst, und das bislang auch recht erfolgreich, wie die zwischenzeitlichen Höhenflüge der Tesla Aktie belegen: Im vergangenen Jahr war der kleine Autobauer an der Börse kurzzeitig so viel wert wie Ford – ein traditionsreicher und etablierter Autohersteller, der ein vielfaches an Fahrzeugen verkauft und zudem verlässlich Milliardengewinne einfährt.

Musk erntet Kritik

Doch Musk gerät zunehmend in die Kritik. Nicht nur sein Führungsstil und die zum Teil offenbar harten Arbeitsbedingungen bei Tesla sorgen immer wieder für Schlagzeilen, sondern zuletzt auch immer wieder Nebenschauplätze wie etwa seine Weltraumfirma, die vor wenigen Monaten ein Auto ins All schickte.

Erst kürzlich kam es darüber hinaus zum Eklat, als Musk sich via Twitter einen heftigen Schlagabtausch mit einem britischen Marinetaucher lieferte, der an der komplexen und zeitaufwendigen Rettung der thailändischen Nachwuchsfußballmannschaft aus der Höhle beteiligt war. Es droht möglicherweise ein juristisches Nachspiel.

Investoren sind indes vor allem besorgt, weil oftmals der Eindruck entsteht, Musk sei durch seine mediale Omnipräsenz abgelenkt und wenig fokussiert auf die unternehmerischen Ziele bei Tesla. Weit oben auf der Agenda stehen das Produktionsziel von 5.000 Model 3 pro Woche sowie die Profitabilität des Unternehmens.

Tesla Aktie vor Q2-Bilanz auf Tauchstation

Ersteres war zum Ende des zweiten Quartals kurzzeitig gelungen. Mit Blick auf die Produktionsumstände – unter anderem in einem eher improvisierten riesigen Zelt auf dem Firmengelände – gilt es jedoch als fraglich, ob der Takt langfristig tatsächlich aufrechterhalten werden kann.

Schwarze Zahlen zu schreiben, dieses Ziel hatte sich Musk für Tesla noch für das zweite Halbjahr 2018 auf die Fahnen geschrieben. Wie weit man davon noch entfernt ist, darüber dürfte auch die Bilanz zum abgelaufenen zweiten Quartal Aufschluss geben, die am 1. August vorgestellt wird.

Analystenschätzungen gehen eher von einer weiteren Ausweitung der Verluste im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus und auch Anleger scheinen dem Braten noch nicht recht zu trauen. Die Tesla Aktie ging jedenfalls auf Tauchstation: Am Dienstag rutschte sie unter die Marke von 300 Dollar und notierte damit auf Monatssicht etwa 12 Prozent im Minus.