Ab wann ist Tesla wieder einen Kauf wert?
Das Abo aufs Oval Office von Präsident Trump hilft Elon Musk nicht beim Aktienkurs. Tesla ist seit Mitte Januar um 37 Prozent eingebrochen. Nicht unüblich für die Aktie. Die Bewertung ist immer noch recht hoch. Doch über so etwas müssen wir bei Tesla hinwegsehen. Mit normalen Maßstäben dürfen wir nicht messen. Eine Ankündigung von Musk und die Aktie schießt wieder hoch. So was zumindest häufig in der Vergangenheit.
Doch der Chart könnte uns verraten, in welchem Bereich es wieder spannend wird. Wir sind gar nicht mehr weit entfernt!
Tesla im Tageschart
Hier sehen Sie den Verlauf seit Herbst 2023. Wir sind in etwa in dem Bereich, wo es damals losging. Zwischendurch ging es runter bis unter 150 US-Dollar – dann wieder schnell hoch bis fast 500 US-Dollar. Die ganz normale Volatilität bei Tesla.
Die Zone, der wir uns jetzt mit großen Schritten nähern, war ein monatelanger Widerstand auf dem Weg nach oben. Das alleine sollte uns die Chance auf eine Unterstützung geben. Dazu kommt gleichzeitig noch die Aufwärtstrendlinie, die der Markt sicherlich auch sehen wird.
Dass wir von dort wieder nach oben abprallen, ist natürlich nicht in Stein gemeißelt. Genauso kann die Aktie unter der Unterstützung und Trendlinie weiter fallen. Ich habe letztens bei einem Tesla-Pessimisten gelesen, dass er Kurs von 100 US-Dollar in diesem Jahr erwartet. Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Zumindest das Tief von April 2024 könnte allerspätestens als Bremse dienen.
Wie traden wir jetzt Tesla?
Mit Geduld und erst einmal gar nicht. Wir sind noch nicht in der Zone angekommen, wo wir hinwollen. Wer sich darauf schon vorbereiten möchte, kann sein Kauflimit südlich von 270 US-Dollar legen.
Eine schnelle Reaktion nach oben ist hier sicherlich denkbar. Wie hoch die Aktie hier springen wird, kann ich nicht verraten. Das müssen wir dann tagesaktuell bewerten. Dass sie im ersten Anlauf gleich durch die beiden Unterstützungen bricht, ist eher unwahrscheinlich.
Wer noch eine 3. Unterstützung haben will, muss ich die EMA-400 in den Tageschart legen. Die gewichtete 400-Tagelinie läuft derzeit exakt in der Mitte meines eingezeichneten Kastens.
Hat dieser Indikator überhaupt eine Bedeutung?
Tendenziell eher nicht. Bei Tesla drehen die Kurse allerdings öfter als erwartet in der Nähe dieser Linie. Der letzte wichtige „Aufsetzer“ auf der EMA-400 war am 24.2.22. Das fielen die Kurse 3 US-Dollar unter die Linie. Es folgte eine Rallye, in der die Aktie um 150 US-Dollar stiegt!
Davor half die EMA-400 am 19.3.2020 das Corona-Tief zu markieren. In der Folge schossen die Kurse von 23 auf 414 US-Dollar – ohne auch nur annähernd die EMA-400 zu sehen!
Das hat mich ehrlich gesagt selbst überrascht. Ich dachte, ich teste einmal, ob die EMA-400 überhaupt irgendetwas kann bei Tesla. Wenn sie aktuell als nächste Unterstützung dienst, ist sie einen Blick wert. Dass wir in der Vergangenheit zuletzt gleich 2 Punkte hatten, die nach einem Abverkauf eine Rallye lostreten konnten, war dann doch ganz spannend. Mal sehen, ob die Aktie sich diesmal an dieses Muster hält.
Michael Berkholz entdeckte vor einigen Jahren seine Leidenschaft fürs Trading und gibt sein Wissen heute mit großer Leidenschaft an seine Leser weiter. Er ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
