Wolfspeed-Aktie: US-Chips vom Saarland in die Welt

Wolfspeed-Aktie: US-Chips vom Saarland in die Welt
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Für den gestrigen Pressetermin sind sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in das Saarland gereist. Der Bau einer großen Chip-Fabrik – genauer für Siliziumkarbid-Halbleiter – mit geplanten 600 Mitarbeitern ist für den Standort Deutschland und insbesondere für das kleine Saarland ein echter Coup.

Doch hierzulande haben den Chipkonzern Wolfspeed aus North Carolina bisher nur Kenner der Branche auf dem Zettel. Was zeichnet das Unternehmen aus? Welche Chancen bietet der Markt für hochmoderne Siliziumkarbid-Halbleiter? Ist die Wolfspeed-Aktie möglicherweise ein spannendes Investment in eine Zukunftstechnologie?

Der Markt für Siliziumkarbid-Halbleiter dürfte stark wachsen

Wolfspeed gehört zwar nicht zu den größten Playern der Chip-Industrie insgesamt, wohl aber zu den wichtigsten Akteuren im Bereich der Siliziumkarbid-Chips. Diese können die Energie aus Batterien effizienter nutzen als Halbleiter aus Silizium – und sind somit neben anderen Bereichen wie Energie oder Telekommunikation vor allem für die Elektromobilität von großer Bedeutung.

Im Klartext bedeutet das: Mit Siliziumkarbid-Chips können Autos zukünftig schneller geladen werden und weiter fahren als bisher – so die Theorie. Der Markt für diese Art der Halbleiter wächst stark und so ist die Investition von Wolfspeed in die weltweit größte Fabrik dieser Art im Saarland ein wichtiger Schritt in die Zukunft.

Wolfspeed und ZF mit strategischer Partnerschaft

Insgesamt plant der US-Chiphersteller Wolfspeed einen Ausbau der Kapazitäten im Umfang von rund sechs Milliarden Euro – die Fabrik im Saarland wird einen großen Anteil daran haben. Die Investitionssumme wird auf etwa 2,7 Milliarden Euro taxiert.

Als strategischer Partner ist der deutsche Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen mit an Bord. Dieser wird sich mit einer Summe von 170 Millionen Euro an dem Bau der Fabrik beteiligen. Im Gegenzug erhält ZF Zugang zu einem wichtigen Wachstumsmarkt, der die eigene Transformation beschleunigt.

Wolfspeed-Aktie neu auf dem Zettel

Bislang schreibt Wolfspeed noch rote Zahlen: Bei der Vorlage der letzten Quartalszahlen vermeldete das Unternehmen einen Verlust von 0,11 US-Dollar je Aktie – auch für das laufende Quartal wird ein Minus je Aktie erwartet. Zudem sind die geplanten Investitionen alleine im Saarland angesichts des Jahresumsatzes von 525 Millionen Euro (2021) gigantisch.

Auch die Wolfspeed-Aktie ist nicht gerade niedrig bewertet und außerdem in den letzten Jahren recht volatil. Doch Siliziumkarbid-Chips gehört aller Voraussicht nach die Zukunft und Wolfspeed investiert vielleicht genau zum richtigen Zeitpunkt im großen Stil. Anleger mit Fokus auf Wachstumsmärkte, die das Risiko nicht scheuen, sollten die Wolfspeed-Aktie daher auf dem Zettel haben.