Sweetgreen: Gewinnchancen mit dem neuen grünen Fast Food
Schon seit ein paar Jahren findet ernährungstechnisch in den USA ein Umdenken statt. Statt zur Cola wird häufiger zu einem Wasser gegriffen, statt chemischer sind natürliche Inhaltsstoffe angesagt. Statt Burger und Pommes darf es gerne mal ein Salat sein.
Die großen, alt eingesessenen Fastfoodketten mussten umdenken, haben ihr Sortiment in vielen Fällen angepasst.
Für Sie als Anlegerin oder Anleger könnte laut dem US-Finanzhaus Cohen ein junges Unternehmen interessant sein, das Fast Food in den USA neu definiert.
Bei Sweetgreen (WKN: A3C7N2) werden statt fettiger Klassiker knackige Salate angeboten.
Quelle: Aktien Screener Investor Verlag
Konkurrenz für McDonald`s, Burger King und Co?
Das mittelständische Unternehmen offeriert seit 2007 gesundes Essen to go an und ist seit dem letzten Jahr an der Börse gelistet. Mit einem Börsenwert von 1,5 Milliarden Dollar spielt Sweetgreen (noch) in einer anderen Liga als die großen Fastfoodketten, aber das könnte sich bald ändern.
In den kommenden acht Jahren will Sweetgreen die Zahl der Filialen in den USA von aktuell 158 auf mehr als 1000 steigern. Dabei soll vor allem in ländliche Regionen expandiert werden, wo Sweetgreen bisher weniger bekannt ist. So ist beispielsweise für nächstes Jahr die Eröffnung eines Drive-Through in Illinois geplant. In Städten wie Los Angeles oder New York hat Sweetgreen laut Bloomberg schon längst Kultstatus erreicht.
Interessante Zielgruppe mit Geld
Gutverdiener und Gesundheitsbewusste holen sich gerne in der Mittagspause bei Sweetgreen einen Salat. Der verhältnismäßig hohe Preis von 15 Dollar, beziehungsweise mit Extras sogar bis zu 20 Dollar, scheint keine Rolle zu spielen. Bei Analysten kommt dies gut an, weil klar eine Zielgruppe mit gehobenem Einkommen definiert wird.
Das Bedürfnis nach gesünderem Essen steigt sowohl in den Städten als auch auf dem Land. Das wirkt sich auch auf den Umsatz von Sweetgreen aus. Dieser ist im ersten Quartal um
67 % auf mehr als 100 Millionen Dollar gestiegen. Mehr als 50 % sind davon digital per App generiert worden. Der neue Trend der Digitalisierung wird bei Sweetgreen also auch gut umgesetzt. Bis zum Jahresende soll das Geschäft auf das 5-fache mit einem Umsatz von einer halben Milliarde Dollar anwachsen. Die Marge liegt aktuell zwischen 16 und
17 %, was wegen der anhaltend steigenden Preise recht gut ist.
Gewinner in inflationären Zeiten?
Sweetgreen kommt hier zu Gute, dass einkommensstarke Haushalte mit einem Faible für gesunde Ernährung vor hohen Preisen nicht zurückschrecken. Zudem kehren immer mehr Angestellte aus dem Homeoffice ins Büro zurück. Das fördert den Mittagspausen-Umsatz.
Viele Unternehmen leiden gerade unter der hohen Inflation, Sweetgreen gehört offenbar nicht dazu, könnte vielleicht sogar trotz schwieriger Zeiten an Stärke gewinnen.
Das ist auch bitter nötig, denn seit dem Börsenstart ist die Aktie um mehr als 70 % eingebrochen. Analysten bewerten dies jedoch nicht als Nachteil, sondern sehen darin einen perfekten Zeitpunkt für den Einstieg. Einige Experten erwarten ein Kursplus von 100 %.
Die Aktie verdient also auf jeden Fall einen Blick.