Streit um US-Schuldenobergrenze lässt Goldpreis explodieren

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„Und täglich grüßt das Murmeltier“! Kennen Sie auch die US-Filmkomödie aus dem Jahr 1993? Der Film handelt davon, dass der Wettermoderator Phil Connors (gespielt von Bill Murray) in einer Zeitschleife feststeckt und jeden Morgen wieder in der Kleinstadt Punxsutawney in Pennsylvania aufwacht, um vom Wetter beim Murmeltiertag zu berichten.

Diskussion um die US-Schuldenobergrenze ist wieder entfacht

In einer Zeitschleife gefangen zu sein, scheint auch der US-Senat, wenn es um die immer wieder auftretenden Diskussionen um die Schuldenobergrenze und die drohende Zahlungsunfähigkeit geht.

So wie aktuell: Die USA haben bereits Ende Januar ihre Verschuldungsgrenze von 31,4 Billionen Dollar erreicht, und das US-Finanzministerium hat begonnen, „außerordentliche Maßnahmen” zu ergreifen, einschließlich der Aussetzung von Investitionen für ausgewählte Regierungskonten, um alle Rechnungen zu bezahlen.

Kampf zwischen Demokraten und Republikanern

Erneut müssen ein demokratischer Präsident, eine knappe demokratische Senatsmehrheit und eine neue republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus zusammenarbeiten, um den Konflikt um die Schuldenobergrenze zu lösen.

Diese Spannungen sind nicht neu: Der Streit um die Schuldenobergrenze reicht bis in die 1950er Jahre zurück, als beide Parteien das Thema nutzten, um die jeweils andere Seite als fiskalisch unverantwortlich darzustellen, falls sie sich für eine höhere Obergrenze aussprachen – obwohl die Obergrenze nur die Fähigkeit der Regierung betrifft, die bereits bestehenden Schulden zu begleichen, und keine neuen Ausgaben zulässt.

Neu ist aber jetzt die zunehmende politische Brisanz, die das Land in den letzten Jahren mehrfach an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht hat.

Was geschah im Jahr 2011?

im August 2011 hat die Debatte über die Schuldenobergrenze die Finanz-Märkte das letzte Mal derart beeinflusst. Damals konnten sich Republikaner und Demokraten nicht einigen und hoben die Obergrenze schließlich nur Stunden vor Ablauf der Frist nach oben.

Die Folge: Risikopapiere reagierten negativ, da der US-Dollar abwertete, Aktienkurse sanken und die Kreditspreads weiteten sich aus. Außerdem stufte Standard & Poor’s die langfristige Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten von AAA auf AA+ herab.

Ein ähnliches Szenario ist auch dieses Mal nicht ausgeschlossen, da die Verhandlungen zur Anhebung der Schuldenobergrenze gerade erst beginnen. Während die Politiker darum ringen, erwarten Analysten eine erhöhte Volatilität an den Märkten, insbesondere kurz vor Ablauf der Frist im Juni 2023.

Kommt es 2023 noch schlimmer kommt als 2011?

Denn, wenn die Schuldenobergrenze nicht bis Juni angehoben wird, könnte der Regierung das Geld ausgehen. Aus diesem Grund werden die Forderungen von US-Präsident Joe Biden, Finanzministerin Janet Yellen und dem Vorsitzenden der Federal Reserve Jerome Powell immer verzweifelter.

So forderte Yellen den Kongress letzte Woche erneut auf, die US-Schuldengrenze anzuheben, da andernfalls „eine wirtschaftliche und finanzielle Katastrophe“ drohe.

FED-Chef Jerome Powell bläst ins gleiche Horn und warnt: Die Anleger sollten nicht darauf zählen, dass die Fed die US-Wirtschaft schützen werde, wenn die Schuldenobergrenze nicht rechtzeitig angehoben werde.

Das ist die eine Seite der Medaille. Doch es gibt wie immer zwei und genau diese wirkt sich jetzt positiv auf den Goldpreis aus!

Werfen wir deshalb nochmal einen Blick auf die Entwicklung des Edelmetalls bis August 2011 und die darauffolgenden Monate. Im August und September 2011 kletterte der Goldpreis erstmals über die Marke von 1.900 US-Dollar und erreichte mit 1.910 US-Dollar ein Rekordhoch.

Gold könnte, wie 2011 auf neue Höchststände steigen

Ein ähnliches Muster wie 2011 könnte sich auch dieses Mal abspielen. Sollten die USA die Obergrenzen-Diskussion bis zur letzten Minute hinauszögern und damit die Zahlungsunfähigkeit heraufbeschwören, gäbe es für den Goldpreis kein Halten mehr.

Dieser Meinung ist auch die größte US-Bank J.P. Morgan Chase & Co. und sieht bis Juni 2023 viel Potenzial für Gold, solange es Diskussionen um die Schuldenobergrenze gibt.