Smartsheet schlägt Erwartungen – Aktie sendet Lebenszeichen

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In den letzten sechs Monaten bewegte sich die Smartsheet-Aktie kaum, doch nach der Vorlage der Geschäftszahlen gab es nun einen neuen Impuls: Die Erwartungen wurden sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertroffen. Der Softwarespezialist wächst ungebrochen und das lässt auch den Aktienkurs wieder ein wenig anspringen.

Smartsheet: Profiteur der Pandemie

Gegründet wurde das in Bellevue (Washington) ansässige Unternehmen im Jahr 2005. Mittlerweile beschäftigt der Konzern mehr als 2.600 Mitarbeiter und bedient Kunden in mehr als 190 Ländern.

Smartsheet bietet eine Cloud-basierte Plattform zur Koordination und Ausführung von Projektarbeiten. Als Software-as-a-Service Provider entwickelt Smartsheet Lösungen für die Zuweisung von Aufgaben, der Verfolgung von Projektfortschritten oder die Verwaltung von Kalendereinträgen. Auch können Dokumente leicht geteilt und freigegeben werden. Man kann sich Smartsheet als Alternative zu Microsofts Excel mit deutlich verbesserten Funktionen zur Zusammenarbeit in Projekten vorstellen. Das Ziel solcher Workflow Management Software ist es, Arbeitsprozesse effizienter und übersichtlicher zu gestalten.

Dabei verdient Smartsheet sein Geld über ein Abo-Modell, bei dem auf monatlicher Basis ein fester Betrag – bei einer in der Regel jährlichen Zahlung – als Umsatz generiert wird. Rund 90 % der Umsätze werden durch solche Subskriptionen erzielt, womit das Geschäft eine gute Planbarkeit erreicht.

Smartsheet weiter mit hohem Wachstum – Umsatz steigt um 26%

Mit seiner Positionierung zeigte Smartsheet auch zuletzt beachtliche Wachstumsraten: Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz um 26,2% auf 235,5 Millionen Dollar. Damit konnten die Analystenschätzungen um 6,04 Millionen Dollar übertroffen werden.

Ebenfalls beeindruckend: Die sogenannte Net Retention Rate (NRR) lag bei 121% und damit nur leicht niedriger als im Vorquartal (Q1 2023: 123%). Dabei handelt es sich um eine der wichtigsten Kennziffern in der Analyse von Subskriptions-Geschäftsmodellen. Zum Hintergrund: Die NRR besagt, wie sich der Umsatz mit Bestandskunden im Zeitablauf verändert und wird berechnet als Umsatz der Vorperiode minus “Churn Rate” (Umsatz, der durch Kundenverluste oder geringere Preise fehlt) zuzüglich der “Expansion Rate” (zusätzlicher Umsatz mit diesen Kunden durch Nutzungssteigerung, Upsell, Preiserhöhungen).

NRR-Werte über 100% bedeuten ein Wachstum des Umsatzes mit der Bestandskundschaft und sind gleichzeitig ein Hinweis auf hohe Kundenzufriedenheit.

Kundenakquise läuft auf Hochtouren

Die Kunden buchen offenbar immer größere Abo-Pakete bei Smartsheet. So kletterte im abgelaufenen Dreimonatszeitraum die Anzahl der Kunden mit einem Vertragsvolumen von mehr als 100.000 Dollar um 36% auf 1.665. Bei Kunden mit einem Auftragsvolumen von über 50.000 Dollar konnte der Konzern ein Plus von 30% auf inzwischen 3.552 Kunden verzeichnen.

Smartsheet mit weniger Verlust als erwartet

Gleichzeitig schnitt Smartsheet bei der Gewinnentwicklung besser ab. Am Ende stand ein Verlust von 33,3 Millionen Dollar. Das lag deutlich unter dem Vorjahreslevel (-62,3 Millionen Dollar).

Der bereinigte Gewinn lag mit 16 Cent je Aktie ebenfalls über den Erwartungen der Wallstreet-Banker. Die Analysten waren im Vorfeld von 7 Cent je Anteilschein ausgegangen.

Weiter Wachstumsraten von über 20% im Visier

Für das laufende Geschäftsjahr ist Firmenboss Mark Mader zuversichtlich und hat die Umsatzprognose leicht auf 950 bis 953 Millionen Dollar (alte Planung: 943 bis 948 Millionen Dollar) angehoben. Das entspricht einem Umsatzplus von 24%. Gleichzeitig soll der bereinigte Gewinn zwischen 53 und 57 Cent liegen (alte Prognose: 37 bis 44 Cent je Aktie).

Fazit: Die Smartsheet-Aktie verzeichnete nach einer monatelangen Seitwärtsphase nach den Geschäftszahlen wieder festere Kurse. Die Zahlen waren grundsolide und konnten die Erwartungen sogar übertreffen. Zudem wurde die Gewinnprognose spürbar angehoben. Ob das der Aktie langfristig auf die Beine hilft, wird sich erst noch zeigen müssen. Das Bewertungsniveau (Kurs-Gewinn-Verhältnis 2025e: 55) impliziert bereits einiges an Vorschusslorbeeren.