Smartsheet-Aktie impulslos nach den Zahlen

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Im aktuellen Börsenjahr hinkt die Smartsheet-Aktie (+13,6%) dem Technologieaktienindex Nasdaq (+38,6%) noch deutlich hinterher, aber die aktuellen Geschäftszahlen lieferten einen Lichtblick: Die Erwartungen wurden sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertroffen.

Smartsheet: Profiteur der Pandemie

Gegründet wurde das in Bellevue (Washington) ansässige Unternehmen im Jahr 2005. Mittlerweile beschäftigt der Konzern mehr als 2.600 Mitarbeiter und bedient Kunden in mehr als 190 Ländern.

Smartsheet bietet eine Cloud-basierte Plattform zur Koordination und Ausführung von Projektarbeiten. Als Software-as-a-Service Provider entwickelt Smartsheet Lösungen für die Zuweisung von Aufgaben, der Verfolgung von Projektfortschritten oder die Verwaltung von Kalendereinträgen. Auch können Dokumente leicht geteilt und freigegeben werden. Man kann sich Smartsheet als Alternative zu Microsofts Excel mit deutlich verbesserten Funktionen zur Zusammenarbeit in Projekten vorstellen. Das Ziel solcher Workflow Management Software ist es, Arbeitsprozesse effizienter und übersichtlicher zu gestalten.

Dabei verdient Smartsheet sein Geld über ein Abo-Modell, bei dem auf monatlicher Basis ein fester Betrag – bei einer in der Regel jährlichen Zahlung – als Umsatz generiert wird. Rund 90 % der Umsätze werden durch solche Subskriptionen erzielt, womit das Geschäft eine gute Planbarkeit erreicht.

Smartsheet weiter mit hohem Wachstum – Umsatz steigt um 23%

Mit seiner Positionierung zeigte Smartsheet auch zuletzt beachtliche Wachstumsraten: Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um 23% auf 245,9 Millionen Dollar. Damit konnten die Analystenschätzungen um 4,6 Millionen Dollar übertroffen werden.

Ebenfalls beeindruckend: Die sogenannte Net Retention Rate (NRR) lag bei 118% und damit weiter deutlich oberhalb der 100%-Marke. Dabei handelt es sich um eine der wichtigsten Kennziffern in der Analyse von Subskriptions-Geschäftsmodellen. Zum Hintergrund: Die NRR besagt, wie sich der Umsatz mit Bestandskunden im Zeitablauf verändert und wird berechnet als Umsatz der Vorperiode minus “Churn Rate” (Umsatz, der durch Kundenverluste oder geringere Preise fehlt) zuzüglich der “Expansion Rate” (zusätzlicher Umsatz mit diesen Kunden durch Nutzungssteigerung, Upsell, Preiserhöhungen).

NRR-Werte über 100% bedeuten ein Wachstum des Umsatzes mit der Bestandskundschaft und sind gleichzeitig ein Hinweis auf hohe Kundenzufriedenheit.

Kundenakquise läuft auf Hochtouren

Die Kunden buchen offenbar immer größere Abo-Pakete bei Smartsheet. So kletterte im abgelaufenen Dreimonatszeitraum die Anzahl der Kunden mit einem Vertragsvolumen von mehr als 100.000 Dollar um 32% auf 1.779. Bei Kunden mit einem Auftragsvolumen von über 50.000 Dollar konnte der Konzern ein Plus von 26% auf inzwischen 3.719 Kunden verzeichnen.

Smartsheet mit weniger Verlust als erwartet

Gleichzeitig schnitt Smartsheet bei der Gewinnentwicklung besser ab. Am Ende stand ein Verlust von 32,7 Millionen Dollar in den Büchern des Konzerns. Das lag unter dem Vorjahreslevel (-40,1 Millionen Dollar).

Der bereinigte Gewinn konnte mit 16 Cent je Aktie ebenfalls die Erwartungen der Wallstreet-Banker schlagen. Die Analysten waren im Vorfeld von 7 Cent je Anteilschein ausgegangen.

Weiter Wachstumsraten von 25% im Visier

Für das laufende Geschäftsjahr ist Firmenboss Mark Mader zuversichtlich und hat einen Umsatz zwischen 955 bis 957 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Das entspricht einem Umsatzplus von 25%. Gleichzeitig soll der bereinigte Gewinn zwischen 68 und 69 Cent liegen.

Fazit:

Die Smartsheet-Aktie konnte zuletzt wieder etwas an Boden gut machen. Die Zahlen waren grundsolide und konnten die Erwartungen sogar übertreffen. Ob das der Aktie langfristig auf die Beine hilft, wird sich erst noch zeigen müssen. Das Bewertungsniveau (Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e: 65) impliziert bereits einiges an Vorschusslorbeeren. Von 20 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten 17 zum Kauf der Papiere. Das Durchschnittskurzsiel aller Analysten liegt mit 55,53 Dollar 25% über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.