ServiceNow: Der Cloud-Spezialist wächst weiter rasant
Trotz einiger Enttäuschungen gelingt es der Mehrzahl der Unternehmen mit ihren Quartalsberichten die Erwartungen der Analysten zu übertreffen. Bei ServiceNow haben sich die Anleger inzwischen an starke Zahlen gewöhnt. Trotzdem kann die Aktie des Cloud-Spezialisten zulegen.
Wachstumsstarker Cloud-Profiteur
Der US-Cloud-Konzern bietet seinen (Unternehmens-)Kunden eine Internet-basierte einheitliche Plattform zur Steuerung, Überwachung und Optimierung ihrer IT-Infrastruktur an. Damit sind Unternehmen in der Lage, einen Großteil ihrer Routinetätigkeiten in diesem Bereich zu automatisieren und so effizienter zu arbeiten.
In diesem Bereich schafft es das Unternehmen sogar, gegen deutlich größere Konkurrenten wie IBM, HP und SAP Marktanteile zu gewinnen. Seit Jahren wächst der Konzern mit Wachstumsraten von 25% oder gar 30% jährlich. Geleitet wird das Unternehmen vom ehemaligen SAP-Chef Bill McDermott.
Erfolgreiches drittes Quartal
Bei Quartalsberichten ist ServiceNow seit Jahren eine sichere Bank. Regelmäßig übertrifft das Unternehmen die Erwartungen der Analysten, oftmals recht deutlich. Dies gelang auch mit den kürzlich vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal:
Der Cloud-Software-Spezialist meldete einen Umsatzanstieg um gut 25% auf 2,29 Mrd. US-Dollar, im Vorfeld wurden 2,26 Mrd. US-Dollar prognostiziert. Damit konnte das Umsatzwachstum im Vergleich zu den Vorquartalen (Q2: +23%, Q1: +21%) beschleunigt werden. Beim Nettogewinn gab es eine Verdreifachung auf 242 Mio. US-Dollar. Der bereinigte Gewinn von 2,92 US-Dollar pro Aktie lag 36 Cent über der Analystenprognose.
Großkunden werden immer spendabler
Neben dem Neukundengeschäft ist der Ausbau der Umsätze mit bestehenden Kunden der treibende Wachstumsfaktor. Im dritten Quartal gewann ServiceNow vier weitere Großkunden, die sich die Dienste von ServiceNow jeweils über 20 Mio. US-Dollar pro Jahr kosten lassen. Insgesamt sind es jetzt 49. Zusätzlich profitiert der Konzern seiner Kundentreue: Über 98% aller Kunden verlängern ihre Verträge.
Ausblick auf Gesamtjahr wird angehoben
Auch für das laufende vierte Quartal ist das Management optimistisch und hat seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht angehoben. Für 2023 soll der Umsatz in einer Spanne von 8,635 Mrd. bis 8,640 Mrd. US-Dollar liegen, bislang waren es 8,58 Mrd. bis 8,60 Mrd. US-Dollar.
Auch die Langfrist-Prognose fällt optimistisch aus: Bis zum Jahr 2026 sollen die Abo-Einnahmen auf 16 Mrd. US-Dollar steigen.
KI-Partnerschaften mit Nvidia und Microsoft
Dabei will ServiceNow auch vom KI-Book profitieren. Die Software des Unternehmens hält zahlreiche KI-Werkzeuge bereit, mit der Unternehmenskunden ihre IT-Abläufe optimieren können.
Mit Nvidia hat ServiceNow eine vielbeachtete Kooperation geschlossen, um die KI-Möglichkeiten weiter voranzutreiben. Im Mai wurde eine weitere Kooperation mit einem Giganten der Branche bekannt gegeben: ServiceNow und Microsoft wollen zusammen neue KI-Tools entwickeln.
Aktie kein Schnäppchen
ServiceNow bleibt ein Wachstumsgarant. Diese Qualität spiegelt sich in der Bewertung wider: Auf Basis der Prognosen für das kommende Jahr wird das Unternehmen 11-Fachen des Umsatzes sowie dem 47-Fachen des Gewinns bewertet. Das ist ambitioniert und kann nur dann gerechtfertigt werden, wenn das Unternehmen die Anleger weiterhin mit starken Quartalsberichten verwöhnt.