S&P 500 Analyse: Das war noch nicht alles

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Gestern ruderte man in den USA zurück. Die scharfen Töne von US-Präsident Trump waren „nicht abgestimmt“. Also nicht so ernst gemeint. Aha, alles gut. Die US-Börsen erholten sich nach der größten Abwärtslücke der vergangenen Monate denn auch deutlich. Doch ist damit alles gut?

Nordkorea bleibt das Sorgenkind der Börsen

Nein. Heute früh sieht das schon wieder anders aus. Das kommunistische Regime in Nordkorea kündigte an, bis Mitte August Pläne für den Abschuss von vier Raketen in die Gewässer vor der US-Pazifikinsel Guam zu erarbeiten.

US-Verteidigungsminister James Mattis warnte unterdessen, das Regime in Pjöngjang riskiere seinen Untergang und die Vernichtung seines Volkes. Die verbale Aufrüstung geht also weiter.

Die ganze Korea-Geschichte ist bisher nur der Anlass für eine typische Sommerkorrektur, die auch so gekommen wäre. Die wahren Ursachen liegen woanders. Unter anderem im grenzenlosen Optimismus der Anleger in den USA, egal ob privat oder institutionell.

Eine Abkühlung tut hier Not. Diese beginnt jetzt. Schauen wir uns den marktbreiten S&P 500 Index aus technischer Sicht an.

Chartmuster wie vor vorangegangenen Korrekturen

Hier zeigt sich in den vergangenen Wochen ein ähnliches Toppingmuster wie vor den anderen Korrekturen in letzter Zeit: Ein Keil als Abschlussmuster wird nach unten aufgelöst. Danach kommt es zu einem Test der 50-Tage-Linie.

Letzterer steht noch aus. Diese Linie liegt aktuell bei knapp 2450 Punkten.

Nun gut, das wäre ein äußerst überschaubares Korrekturpotenzial von 1 Prozent. Nicht der Rede wert. Ich rechne aber insgeheim damit, dass diese Unterstützung diesmal nicht hält und dass der Index tiefer fällt. Passend zur saisonal schwachen Börsenphase, die von jetzt bis Anfang Oktober reichen sollte.

Ich kann mir eine Korrektur vorstellen, die sogar bis 2350 Punkte abwärts reicht. Auch wenn das nicht unbedingt mein favorisiertes Szenario ist. Aber gerade auf der politischen Bühne wachsen aktuell die Unwägbarkeiten.

Ursachen der Korrektur liegen tiefer

Was mich so skeptisch macht? Die rückläufigen Umsätze bei steigenden Kursen. Noch schlimmer: Die rückläufige Marktbreite bei steigenden Kursen. Die negativen Divergenzen der Indikatoren. Die ungewöhnlich niedrige Volatilität.

Und die extrem niedrigen Cashquoten der Anleger, die Kursrückgänge so nicht zu Nachkäufen nutzen können. Da kann eine Korrektur auch mal aus dem Ruder laufen.

S&P 500 Analyse: Das war noch nicht alles

spx

Können Sie noch ruhig schlafen?

In meinem Börsendienst DAX Profits sind wir jedoch auf alles vorbereitet. Meine Leser schlafen ruhig, komme was da wolle. Trotzdem konnten wir die Sommer-Rally bis zum Ende auskosten. Und würden das auch weiter tun, falls die Kurse doch wieder steigen sollten.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.