Pfizer: Wie geht es mit dem Corona-Gewinner weiter?
Vor der Corona-Pandemie standen viele Menschen der Pharmabranche eher skeptisch gegenüber. In Beliebtheitsumfragen landete der Bereich wegen überhöhter Preise oft auf den hinteren Plätzen.
Das hat sich mit Corona grundlegend geändert. Wie steil es für einige Unternehmen hinausgeht, zeigt vor allem Pfizer (WKN: 852009): als Corona-Impfstoff-Erfinder der Corona-Gewinner schlechthin.
Wie Pfizer durchstartete
Vor der Pandemie warfen Investoren dem US-Pharmariesen vor, träge und innovationsschwach zu sein. Das ist jetzt Geschichte. Nur mit den Corona-Mitteln machte Pfizer im letzten Jahr rund 57 Milliarden US-Dollar Umsatz. Der Gesamt-Umsatz überstieg damit erstmalig die 100 Milliarden Dollar Marke. Dementsprechend gut liefen für Anlegerinnen und Anleger die letzten drei Börsenjahre. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Aktie um die 60 % zugelegt.
Jetzt gilt die Corona-Pandemie offiziell als beendet. Auf Omikron soll die Endemie folgen. Das heißt: Wir werden uns weiter mit dem Virus infizieren, sind jedoch durch unser Immunsystem gut geschützt. Impfstoffe werden also in Zukunft weniger benötigt werden und Anleger fragen sich, wie es mit Pfizer weitergeht?
Obwohl die Nachfrage nach dem Corona-Impfstoff zurückgehen wird, lohnt Pfizer immer noch einen Blick.
Attraktive Zukunftsaussichten
Weil die Auftragsvergabe vieler Regierungen eingestellt wird, kann für den Corona-Impfstoff bald der freie Verkauf starten. Pfizer hat angekündigt, den Preis von 30 auf 130 Dollar zu steigern. Sollte der Pharmakonzern den Preis durchsetzen, ließen sich mit den Impfstoffen weiterhin lukrative Gewinne erzielen.
Außerdem ist die Pipeline von Pfizer gut gefüllt. Die Aussicht auf neue Medikamente sind der Motor für jede Arzneimittelaktie und Pfizer hat diesbezüglich einiges zu bieten. In den kommenden 18 Monaten sollen bis zu 19 neue Wirkstoffe auf den Markt kommen. Darunter Impfstoffe gegen Hirnhautentzündung und Grippe sowie Medikamente zur Behandlung von Dermatitis, Blutkrebs, Diabetes und Gewichtsverlust.
Neue Medikamente sind für Pfizer wichtig, da in den kommenden Jahren einige Patente auslaufen. Die Patentverluste könnten den Umsatz um 17 Milliarden Dollar senken. Neuzulassungen sollen für einen Ausgleich sorgen, genauso wie die Übernahmen vielversprechender Start-Ups.
Was Sie schon jetzt bekommen
Ob die Strategie aufgeht, bleibt natürlich abzuwarten, zumal Analysten der Meinung sind, dass Pfizer bezüglich der Zukunft der Corona-Mittel ein bisschen zu optimistisch ist. Dennoch verdient die Pfizer-Aktie weiterhin einen Blick. Mit dem Papier halten Sie Anteile am umsatzstärksten Pharma-Unternehmen der Welt – zu einem äußerst günstigen Preis, denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt gerade mal bei 13. Obendrauf gibt es eine Dividende von 3,7 %. Dieser Wert entspricht dem Doppelten der Durchschnitts-Dividende aller Unternehmen, die im S&P 500 gelistet sind.