Peloton Aktie – Work-Autsch
Workout remote – zweifellos zählte Peloton Interactive (WKN: A2PR0M) zu den Mega-Profiteuren Corona-bedingter Lockdowns. Seitdem hat die Aktie dramatisch an Wert verloren. Lohnt jetzt der Kauf?
Geld aus einer Crowd Investing Kampagne
Auf eine allzu lange Historie kann das Unternehmen nicht zurückblicken. Peloton Interactive wurde im Jahr 2012 durch John Foley gegründet und wenig später insbesondere durch eine Finanzierungskampagne über das Crowdinvesting-Portal kickstarter.com finanziell fit gemacht.
Das Geschäftsmodell hatte von Beginn an durchaus Charme – auch und selbst in Corona-fernen Zeiten. Denn Zielgruppe sind alle, die fit bleiben oder fit werden möchten. Und dies völlig ohne lokale Fitnessstudios oder auch in Kombination mit solchen. Die Peloton Kernangebote respektive Kernprodukte sind also Fitnessgeräte für daheim und Workout-Kurse, die jederzeit via Tablet oder Smartphone abrufbar und mitmachbar sind.
Letztlich ist Peloton also auch ein Anbieter von Trimm-Rädern oder Rudergeräten, die irgendwo in einer Wohnzimmerecke platziert werden. Doch nicht ausschließlich, sondern ein Tech-Unternehmen, das wie Netflix oder Spotify (hoffentlich zunehmend) größtenteils von zahlenden und treuen Abonnenten lebt.
Nebenbei bemerkt: Der neue Vorstandschef Barry McCarthy war vorher CFO bei eben Spotify und Netflix. Er dürfte ausreichend Erfahrung und Expertise mit und bei Abo-basierten Geschäftsmodellen haben. Die Basis ist jedenfalls gelegt. Das Unternehmen hat momentan nahezu drei Millionen Abonnenten, die sich regelmäßig Workout-Kurse geben, die nicht von irgendjemandem geleitet werden, sondern vom „who is who” des Fitness-Universums.
Peloton Aktie – mehr als nur ein kleiner Muskelkater?
Corona hypte die Anteilsscheine der Fitnessfirma zum Jahreswechsel 2020/2021 auf nahezu 160 Dollar. Der sich anschließende Kursverfall war brutal und mehr als nur ein kleiner Muskelkater, beinahe ein Infarkt. Momentan kostet die Aktie gerade mal 24 US‑Dollar. Man mag gar nicht auf den Aktienchart schauen, soviel Schmerzen bereitet er Investoren.
Entscheidend für das künftige Wohl oder Wehe des Unternehmens sind wohl die Ideen des neuen Vorstandschefs. Gefragt sind griffige Preisstrukturen, um Abonnenten zu motivieren und langfristig bei der Stange zu halten. Überdies bedarf es weiterer Anstrengungen und Marketingkonzepte, um den Absatz von Fitnessgeräten zu beschleunigen.
Das wird kein Sprint, eher ein Mittelstreckenlauf. Die Peloton Aktie scheint momentan vergleichsweise riskant. Hasenfüße unter den Anlegern sollten besser die Finger davon lassen. Auf der anderen Seite gilt aber auch: kaufen, wenn die Kanonen donnern. Und hier hats ordentlich gescheppert. Falls auch in Nicht‑Coronazeiten das Geschäft wächst, könnte der Aktienkurs mittelfristig deutlich höher notieren. Doch aus heutiger Sicht besteht die Chance bestenfalls 50:50.