Palantir: Die KI-Zukunft
Nach Nvidia startet nun ein zweites prominentes KI-Unternehmen durch: Palantir. Die Softwaregesellschaft meldete gestern ihre Zahlen zum 4. Quartal – und die waren so stark, dass die Aktie heute Vormittag durch die Decke ging. Palantir hat damit die Chancen im gesamten Sektor verdeutlicht, die sich auch Ihnen sicherlich eröffnen können.
Palantir: Umsätze besser als gedacht
Die Zahlen von Palantir sind oder waren jedenfalls beeindruckend. Der Umsatz ist im Vergleich zum Jahr zuvor im 4. Quartal auf 608,4 Millionen Dollar gestiegen. Das ist eine Steigerung um 20 %. Der Konsens der Analysten hatte sich auf 602,8 Millionen Dollar belaufen, selbst die optimistischen Schätzungen also konnte Palantir noch übertreffen.
Der bereinigte Gewinn pro Aktie belief sich im 4. Quartal auf 0,08 Dollar je Papier. Im Jahr zuvor war der bereinigte Gewinn mit 0,04 Dollar je Aktie deutlich niedriger. Die Gewinnschätzungen entsprachen den Erwartungen der Analysten, die an der Wall Street den Konsens bilden.
Weitere beeindruckende Zahlen dazu: Die Kundenanzahl kletterte um 35 %, was den Umsatz (und dann auch die Gewinne) auf mehr Schultern verteilt. Diesen Umstand schätze ich persönlich sehr, weil die Abhängigkeit von einzelnen Großkunden bei zahlreichen Unternehmen schnell ins Abseits führen kann. Die Zahl der sogenannten kommerziellen Kunden in den USA kletterte sogar um 55 %.
Erwartungen für das neue Jahr sind hoch
Doch auch die Erwartungen für das neue Jahr sind hoch. Der Umsatz soll lt. Palantir im 1. Quartal bei 612 bis 616 Millionen Dollar liegen, die Analysten erwarten 617,2 Millionen Dollar. Das bereinigte Ergebnis (sprich: EBITDA) soll bei 196-200 Millionen Dollar liegen.
Die Börse reagierte mit einem massiven Kurssprung, die Aktie legte gleich 16 % zu. Das ist nun der wunde Punkt dieser Bewertung, den Sie beachten sollten. Das KGV wird damit bei ungefähr 190 für das abgelaufene Gesamtjahr liegen. Das ist „anspruchsvoll“ oder klarer formuliert: Teuer. Das KGV für das neue Jahr wird nach den Schätzungen zu den Gewinnen im Gesamtjahr bei mehr als 120 liegen. Auch das ist noch teuer.
Die KI-Branche also lebt und erzeugt weiterhin Umsatzzuwächse – auf der einen Seite. Auf der anderen Seite schenkt die Börse den Unternehmen (und den Aktien) sehr viel Vorschuss. Sehr viel sicherer ist in dieser Branche aus meiner Sicht die vollkommen anders aufgestellte Aktie von Microsoft. Die Amerikaner sind zwar konservativer zu bewerten, aber brechen nicht so außergewöhnlich aus wie Palantir.