Palantir-Aktie geht durch die Decke
Kräftig ging es mit der Aktie des US-Softwarekonzerns Palantir seit der Vorlage der Geschäftszahlen nach oben. Damit setzt sich die jüngste Kurserholung weiter fort. Seit Ende Dezember liegen die Titel mehr als 60% im Plus. Für die Anleger, die bereits länger investiert sind, ist das trotzdem nur der sprichwörtliche Tropen auf den heißen Stein. Mit rund 10 Dollar liegt die Palantir-Aktie nämlich weiterhin Lichtjahre von ihrem Allzeithoch (39 Dollar am 27.01.2021) entfernt.
Analyse großer Datenmengen im Fokus
Palantir mit Sitz in Denver ist vor allem bekannt für die Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst CIA und weiteren Sicherheitskräften und Behörden. Palantir Technologies ist spezialisiert auf Datenanalyse und vertreibt Spezialsoftware u.a. an Geheimdienste und Sicherheitsbehörden. Die Firma bietet Lösungen und Datenanalysetools im Bereich Menschenhandel, Kindesentführung und -missbrauch, Terrorismusbekämpfung, Betrugsermittlung und Vorhersage von Pandemien, arbeitet aber auch im Bereich Big Data mit Fluggesellschaften, Finanz- oder Pharmakonzernen zusammen.
Dabei hat der Konzern aber auch ganz normale Kunden aus zahlreichen Industriebereichen. Das Unternehmen analysiert mit einem zweiten Softwaresystem nämlich auch große Datenmengen für private Auftraggeber wie Banken oder Energiekonzerne. Zu den Kunden zählen unter anderem das Pentagon, die US-Grenzbehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE) und in Deutschland die hessische Polizei.
Weiteres Wachstum im Schlussquartal
Im vierten Quartal war Palantir weit auf dem Wachstumspfad, wenn auch mit nachlassenden Wachstumsraten: Der Umsatz erhöhte sich um 17,5% auf 508,62 Millionen Dollar. Trotz der nachlassenden Wachstumsdynamik (Q3 2022: +21,9%) konnten die Analystenschätzungen minimal um 3,64 Millionen Dollar übertroffen werden (Quelle: Seeking Alpha). In den USA erzielte Palantir einen Umsatz von 302 Millionen Dollar, was einem Plus von 19% im Jahresvergleich entspricht. Damit stand die USA für 59,3% der gesamten Konzernerlöse.
Palantir gelingt erstmals Sprung in die Gewinnzone
Das operative Ergebnis von Palantir betrug im Berichtszeitraum minus 17,83 Millionen Dollar nach minus 58,94 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Die operative Marge lag entsprechend bei minus 4%. Die bereinigte operative Marge betrug allerdings 22%. Unter dem Strich gelang Palantir sogar erstmals der Sprung in die Gewinnzone. Am Ende stand ein Nettoergebnis von 33,49 Millionen Dollar beziehungsweise 1 Cent je Aktie in den Büchern. Auch damit wurden die Konsensschätzungen minimal (um einen Cent) übertroffen.
Geschäft mit Regierung weiterhin enorm wichtig
Lassen Sie uns einen Blick auf die Entwicklung der unterschiedlichen Kundensegmente werfen: Im Privatkundensegement erhöhte sich die Zahl der Kunden auf 260. Beim Umsatz in diesem Bereich konnte Palantir ein Plus von 11% auf 215 Millionen Dollar ausweisen. Im vierten Quartal wurden 32 neue Kunden gewonnen, gegenüber 25 im dritten Quartal.
Zum Vergleich: Mit der Regierung erzielte der Konzern ein Umsatzplus von 23% auf 293 Millionen Dollar. Entsprechend war das Geschäft mit der US-Regierung für 57% der Gesamtumsätze verantwortlich.
Prognose lässt Anleger jubeln
Von der Prognose zeigten sich die Anleger offenbar überzeugt, wie der deutliche Kurssprung zeigt: Für das Gesamtjahr 2023 stellt der Datenanalyse-Spezialist einen Umsatz von 2,18 bis 2,23 Milliarden Dollar und ein operatives Ergebnis von 481 bis 531 Millionen Dollar in Aussicht.
An der Mittelfristprognose hält Palantir unterdessen fest: In den Jahren 2022 bis 2025 soll das Wachstum des US-amerikanischen Softwareunternehmens durchschnittlich rund 30% oder mehr betragen. Für das Geschäftsjahr 2025 peilt Palantir einen Jahresumsatz von 4 Milliarden Dollar nach 1,91 Milliarden Dollar in 2022 an.