NVIDIA: heiße Luft oder Mega-Trend?
AI wohin Sie schauen. Die Artificial Intelligence ist weiter auf dem Vormarsch. Und so ist es auch wenig verwunderlich, dass gerade der Konzern weiter zulegen kann, der maßgeblich von diesem Trend profitiert: NVIDIA.
Die Grafikkartenchips werden genutzt, um die Künstliche Intelligenz zu befeuern. Alleine Facebook wird eine Milliarde US-Dollar an NVIDIA zahlen. Das Metaverse braucht Grafikpower und KI. NVIDIA ist bald am nächsten verrückten Kursziel angekommen.
NVIDIA im Tageschart
Der Verlauf im Jahr 2022 war absolut furchterregend. Von 346 US-Dollar stürzten die Kurse auf 108 US-Dollar. Doch dann zündete die KI-Rakete. Anfang letzten Jahres war der Trend enorm und seitdem ist er einfach nicht abgerissen.
Hier im Chart sehen Sie die Fibonacci-Projektion. Dabei nehmen Sie die letzte größere Bewegung lassen davon die Extensionen berechnen. In unserem Fall nutzen wir die 161,8 Prozent-Extension. Diese hat NVIDIA bereits abgehakt. Jetzt kommt die 261,8 Prozent-Extension als nächstes dran.
Somit ist das nächste große Ziel eindeutig: Bei 732 US-Dollar werden wieder Verkäufe einsetzen. Natürlich nur wenn es dahin läuft. Sie und ich werden nicht die einzigen Marktteilnehmer sein, die das jetzt auf dem Schirm haben. Genau deshalb ist es immer interessant zu sehen, wie sehr die Kurse auf dem Weg dorthin oftmals bereits bremsen.
Die Gewinnmitnahmen fangen nämlich schon früher an. Schließlich haben wir nie die Garantie, dass die Kurse auch wirklich dort landen. Nur weil es schön bunt im Chart aussieht und symmetrisch ist… Gut, das 161,8 Prozent-Ziel wurde vom Markt auch offensichtlich erkannt. Das hat also durchaus Gewicht und erhöht die Chance, dass die 261,8 Prozent ebenfalls getroffen werden.
Was passiert bei 732 US-Dollar?
Heiß gelaufen sind die Kurse dank AI. Ganz hAIß quasi. Insofern ist es nur verständlich, dass sich die Stimmen mehren, die vor einer platzenden Blase in diesem Sektor warnen. Das ist ganz normal und auch verständlich.
Wer jedoch schon länger an der Börse tätig ist, kennt das Spiel bereits: Eine Blase kann immer noch viel größer wachsen. Da meint man selber, dass es jetzt aber mal gut sein muss. Und dann bläht sich das Ding immer noch weiter auf. Fundamental dürfen Sie bei solchen Sachen nicht denken. Das ist pure Emotion und Hype. So übertrieben eine Rallye wirken kann, der Markt hat dann einfach Recht.
Klar, NVIDIA wird auch irgendwann einmal wieder runterkommen. Die Zone um 732 US-Dollar bietet sich dafür wunderbar an. Irgendwann haben auch alle Unternehmen wie Meta ihre Großinvestitionen bei NVIDIA getätigt und dann wird der Umsatz weniger. Vermutlich. Wenn wir das mit Tesla vergleichen, ist das ähnlich.
Tesla stieg zwischen Juni 2019 und November 2021 um 3.400 Prozent. Diese Hochs bei Kursen um 400 US-Dollar sind seitdem Geschichte. Heute notiert die Aktie bei weniger als der Hälfte.
NVIDIA wäre seit Dezember 2018 um 2.250 Prozent gestiegen, wenn wir bald die 732 US-Dollar erreichen. Bei der 361,8 Prozent-Extension und 970 US-Dollar hätten wir fast die 3.000 Prozent erreicht. Unglaublich aber immer noch nicht ganz das Niveau wie die Rallye bei Tesla.
Immer schön, wenn es solche Vergleich gibt. Dann erscheint das schier Unvorstellbare am Ende doch einfach nur wie eine Geschichte, die sich wiederholt, und ist damit gar nicht mehr so verwunderlich. Oder ist zumindest ein bisschen weniger verrückt.
Michael Berkholz entdeckte vor einigen Jahren seine Leidenschaft fürs Trading und gibt sein Wissen heute mit großer Leidenschaft an seine Leser weiter. Er ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
