Nike schlägt die Erwartungen: Jetzt zupacken?
Der größte Sportausrüster der Welt hat gestern Zahlen vorgelegt. Und die zeigen ziemlich deutlich, mit welchen Themen sich das Unternehmen gerade beschäftigt. Das Management hat sich entschieden, die Abhängigkeit von den vielen Zwischenhändlern zu reduzieren.
Dafür wurde insbesondere in den Ausbau des eigenen Digitalgeschäftes investiert. Diese Investitionen haben die Kosten auch im abgelaufenen Quartal um 8% steigen lassen. Allerdings trägt der Umbau mittlerweile Früchte.
Im Gesamtjahr gab es ein leichtes Wachstum
Bezogen auf das Gesamtjahr konnte der Direktverkauf von Schuhen, Taschen und Jogging-Klamotten um über 10% gesteigert werden. Dennoch haben Währungsverluste und die generell gestiegenen Kosten im ablaufenden Quartal dazu geführt, dass der Netto-Gewinn 5% tiefer als im Vorjahresquartal lag.
Auf das Gesamtjahr betrachtet, hält sich Nike solide. Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn stiegen um 5%. Das ist ordentlich. Mit den jüngsten Quartalszahlen konnte der Sportkonzern auch die Erwartungen schlagen. Die hatten mit stärkeren Einbußen gerechnet.
Wenn Sie auf den Chart schauen, erkennen Sie, dass die Aktie im Bereich um 90 US-Dollar vorerst einen Boden ausbilden konnte.
Die weitere Entwicklung der Aktie hängt natürlich an der Shoppinglaune der Verbraucher. Wenn die Inflation weiter hoch bleibt, wenn es zu einer Rezession kommen sollte, gehört Nike sicherlich nicht zu den Profiteuren an der Wall Street.
Was langfristig eingestellte Investoren allerdings wissen sollten: Nike ist immer sehr aktionärsfreundlich eingestellt. Ganz frisch hat das Management beschlossen, in den nächsten 4 Jahren eigene Aktien im Wert von 18 Milliarden US-Dollar zurückzukaufen.
Fazit: Kurzfristig drängt sich ein Kauf von Nike nicht auf. Die Aktie ist mit einem KGV von 29 immer noch kein Schnäppchen. Und in Zeiten von Rekordinflation ist nicht mit operativen Sprüngen zu rechnen. Konservative Langfrist-Investoren könnten eine erste Tranche kaufen, um perspektivisch von dem voluminösen Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 18 Milliarden US-Dollar zu profitieren.