Nike-Aktie nach Jahresabschluss leicht unter Druck
Der größte Sportartikelhersteller der Welt Nike hat gestern seine Zahlen zum 4. Geschäftsquartal 2022/2023 präsentiert. Bei Nike endete dieses im Mai. Während der Umsatz die Erwartungen übertroffen hat, konnte der Gewinn nicht ganz Schritt halten. Offenbar muss Nike weiterhin recht hohe Rabatte gewähren, um die Lagerbestände zu reduzieren.
Anleger reagierten insgesamt skeptisch auf das Zahlenwerk und schickten die Nike-Aktie zunächst mehr als 3 Prozent in den Keller. Inzwischen hat sich der Kurs bei etwas über 109 US-Dollar eingependelt (Stand: 30.06., ca. 11 Uhr). Kurzfristig muss der US-Gigant vor allem an seinen vollen Lagern sowie der Marge arbeiten. Für Langfrist-Anleger bleibt die Nike-Aktie jedoch ohnehin interessant.
Nike mit gemischten Quartalszahlen
Das letzte Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023 war bei Nike geprägt von steigenden Umsätzen und einer Erholung des China-Geschäftes. Mit 12,8 Milliarden US-Dollar konnte der Sportartikelhersteller nicht nur etwa 5 Prozent mehr umsetzen als im Vorjahr, sondern schlug auch die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 12,6 Milliarden Dollar gerechnet hatten.
Auch das China-Geschäft hat die Erwartungen übertroffen: Hier lag der Umsatz bei rund 1,8 Milliarden US-Dollar und konnte etwa 16 Prozent zulegen. Beim Gewinn musste Nike jedoch einen Rückgang verzeichnen. Mit 1,03 Milliarden US-Dollar bzw. 66 Cent je Aktie lag dieser etwa 28 Prozent unter dem Vorjahr – ein etwas stärkerer Rückgang als im Vorfeld erwartet worden war.
Die rückläufigen Gewinne bei höheren Umsätzen sind vor allem mit den hohen Lagerbeständen zu begründen, die nicht nur Nike in den letzten Jahren während der Lieferengpässe angehäuft hat. Zwar konnte Nike die Lager zuletzt stärker leeren als erwartet, trotzdem muss das Unternehmen offenbar weiterhin hohe Rabatte gewähren, um die Ware zu verkaufen.
Nike-Aktie: Kurzfristig gilt es aufzuräumen
Trotz der Reduzierung der Lagerbestände im Schlussquartal 2022/2023 belaufen sich diese bei Nike (Stand: Ende Mai) immer noch auf 8,45 Milliarden US-Dollar. Diesen Berg gilt es in den nächsten Quartalen weiter abzubauen und dabei nicht in eine Rabattschlacht reinzugeraten. Insgesamt zeigt sich die Konzernspitze für das Geschäftsjahr 2023/204 vorsichtig optimistisch und rechnet mit einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Auf kurze Sicht ist demnach vor allem die Aufräumarbeit rund um die Lagerbestände von Bedeutung. Langfristig ist das Thema Wachstum wieder im Fokus. Für Langfrist-Anleger ist die Nike-Aktie nach wie vor spannend, denn als größter Sportartikelhersteller der Welt – Konkurrent Adidas ist auf absehbare Zeit nicht mehr nah dran – hat das Unternehmen eine enorme Markenmacht. Und auch der langfristige Trend bei der Nike-Aktie spricht für das Papier.
Nike-Aktie, 10 Jahre – Quelle: https://aktienscreener.com/