Netflix Aktie nach Q4-Bilanz schwächer
Netflix hat für das 4. Quartal ordentliche Zahlen vorgelegt, die die vorab geschürten hohen Erwartungen jedoch nur teilweise erfüllen konnten. Anleger reagierten mit Gewinnmitnahmen: Die zuvor stark gelaufene Netflix Aktie rutschte nach Bekanntgabe der Quartalsbilanz nachbörslich um 4 Prozent ins Minus.
Q4-Bilanz: Die wichtigsten Zahlen im Überblick
Den Umsatz konnte der Streaminganbieter im Schlussquartal auf 4,187 Milliarden US-Dollar steigern und verfehlte das Ziel von 4,199 Milliarden Dollar somit nur knapp. Der Umsatz lag somit gut 27 Prozent höher als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Zugleich zeichnet sich aber ein verlangsamtes Umsatzwachstum ab: Hatten die Zuwachsraten hier in den ersten beiden Quartalen noch über 40 Prozent gelegen, waren es in Q3 noch 34 Prozent. Nach dem nun erreichten Umsatzplus von 27,4 Prozent wird für das Auftaktquartal 2019 lediglich noch mit 21,4 Prozent gerechnet.
Die Marge ging zurück von 7,5 Prozent im Vorjahreszeitraum auf nur noch 5,2 Prozent. Damit lag Netflix jedoch immer noch oberhalb der erwarteten Gewinnspanne von 4,9 Prozent und erreichte auf Jahressicht das Ziel einer Gesamtmarge von 10 Prozent. Den Rückgang in Q4 begründete das Unternehmen einerseits mit schlechten Wechselkursen, andererseits mit hohen Investitionen für qualitativ hochwertige Eigenproduktionen.
Diese werden als maßgeblicher Baustein des Erfolgs angesehen: So wurde etwa „Bird Box“, eine Netflix-Filmproduktion mit Hollywoodstar Sandra Bullock in der Hauptrolle, seit seiner Veröffentlichung im Dezember bereits von etwa einem Drittel aller Netflix-Konten weltweit aufgerufen. Die vielfach preisgekrönten Eigenproduktionen locken zudem immer mehr zahlende Kundschaft an: Mehr als 20 Millionen Neukunden zählt Netflix 2018, davon kamen allein im Schlussquartal 8,8 Millionen hinzu: 1,5 Millionen am US-Heimatmarkt, weitere 7,3 Millionen weltweit. Insgesamt zählt Netflix zum Jahreswechsel damit 139 Millionen bezahlte Mitgliedschaften.
Netflix Aktie: Analysten bescheinigen Kurspotenzial
Das hochwertige Exklusivangebot dient Netflix zudem als Argumentationsgrundlage für eine neuerliche Preissteigerung. In den USA sollen die Abo-Preise demnach um 13 bis 18 Prozent angehoben werden. Der Preis für das Premium-Abo, das bis zu vier Geräte gleichzeitig erlaubt, erhöht sich damit auf 15,99 Dollar. In Deutschland ist dasselbe Angebot für 13,99 Euro zu haben, woran sich laut Angaben von Netflix zunächst auch nichts ändern soll.
Analysten werteten die Preisanhebung als moderat, Anleger feierten die Entscheidung und griffen im Kontext der Bekanntgabe bei der Netflix Aktie zu. Trotz des Kursknicks im Zuge der Q4-Zahlen notiert das Papier noch immer rund 50 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Zu Wochenbeginn wurden knapp 300 Euro oder 340 Dollar für eine Netflix Aktie fällig.
Analysten sehen den Streamingdienst weiterhin auf Erfolgskurs und empfehlen die Aktie mit großer Mehrheit zum Kauf. Die Kursziele liegen dabei häufig in einem Bereich zwischen 440 und bis zu 500 Dollar.