Gaming: Warum der Ubisoft-Deal für Netflix so heiß ist!

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Wussten Sie, dass es auf Netflix auch Videospiele gibt? Die meisten Menschen dürften davon wahrscheinlich noch nie etwas gehört haben, obwohl viele von ihnen Kunden bei den Kaliforniern sind.

Netflix launcht Gaming-Dienst – und kaum einer nutzt ihn

Netflix hatte nämlich im letzten Herbst nahezu unbeachtet von der Öffentlichkeit seine Gaming-Sparte gestartet. Das heißt: Abonnenten haben neben Filmen und Serien mittlerweile auch Zugriff auf mehrere Videospiele. Darunter eher unbekannte kleinere Titel wie „Exploding Kittens“ oder der „League of Legends“-Ableger „Hextech Mayhem“.

Bei den Netflix-Kunden kommt das Ganze bisher aber eher mäßig an. Schauen Sie: Nach Angaben von „Apptopia“ werden die Spiele gerade einmal von durchschnittlich 1,7 Millionen täglichen Nutzern gezockt. Das sind gerade einmal 0,7 Prozent aller Netflix-Abonnenten. Das Problem: Der Konzern hat den eigenen Gaming-Dienst bislang kaum beworben und diesen innerhalb der Plattform auch kaum sichtbar gemacht. Und so fristen die Videospiele ein Schattendasein.

Kooperation mit Ubisoft: Netflix will endlich richtig durchstarten

Jetzt will Netflix aber endlich in die Offensive gehen – mit einem prominenten Partner. Vielleicht haben Sie es auch schon in den Medien gelesen: Die Kalifornier haben kürzlich angekündigt, mit der französischen Spielefirma Ubisoft zu kooperieren. Demnach wird Ubisoft drei Mobile-Games entwickeln, und diese sollen exklusiv auf Netflix verfügbar sein.

Im Mittelpunkt stehen die drei beliebten Spiele-Franchises „Valiant Hearts“, „Mighty Quest“ und nicht zuletzt „Assassin’s Creed“. Die jeweiligen Handy-Spiele sollen ab Anfang 2023 auf Netflix zugänglich sein und ohne Werbung oder In-App-Käufe auskommen.

„Assassin’s Creed“: Spiel + Serie geplant

Vor allem mit der Spielereihe „Assassin’s Creed“ dürfte Netflix ordentliches Potenzial verbinden. Die Reihe umfasst derzeit zwölf Hauptspiele und zahlreiche Ableger. Die Titel des bildgewaltigen Action-Adventures, das die Spieler in unterschiedliche historische Epochen führt, erzielen regelmäßig Millionenabsätze.

Nun soll also eine Handy-Version von „Assassin’s Creed“ auf Netflix erscheinen. Allzu viel ist bislang noch nicht über das Game bekannt. Nur so viel: Netflix will gemeinsam mit Ubisoft parallel zu dem Spiel auch eine Live-Action-Serie produzieren.

In den letzten Jahren haben sich Spieleverfilmungen auf Streaming-Plattformen großer Beliebtheit erfreut – etwa zu „The Witcher“ oder zu „League of Legends“. Kein Wunder, bringen diese Franchises doch eine große Community mit Millionen an interessierten Zuschauern mit sich.

Mein Fazit für Sie

Die Kooperation mit Ubisoft ist meiner Meinung nach ein guter Schachzug. Netflix braucht einen wirkmächtigen Aufhänger, um sein Gaming-Geschäft präsenter zu machen. Vor allem „Assassin’s Creed“ dürfte sich hier als Zugpferd erweisen.

Finanzielle Details zu dem Deal gaben die Partner indes nicht preis. Gut möglich aber, dass Netflix für die Ubisoft-Lizenzen tief in die Tasche greifen muss.

Auf der anderen Seite ist Netflix dringend auf Erfolge angewiesen, nicht zuletzt um die Anleger wieder auf Kurs zu bringen. Im zweiten Quartal hatten die Kalifornier einen Rückgang der Abonnenten hinnehmen müssen. Gleichzeitig stellte man für Q3 einen Gewinn- und Umsatzschwund in Aussicht.

Die Zeiten des maßlosen Wachstums bei Netflix scheinen also zu Ende zu sein. Einfacher wird es für das Streaming-Unternehmen jedenfalls nicht. Vor allem weil Konkurrenten wie Disney immer mehr Marktanteile für sich beanspruchen.

Mit seinem Gaming-Engagement hat der Konzern nun die Möglichkeit, diese negative Entwicklung zumindest etwas abzufangen. Natürlich schwingt bei dem Ganzen auch ein gewisses Geschäftsrisiko mit. Sollten die Spiele entgegen der Erwartungen floppen, wäre das für Netflix ein finanzielles Desaster und wohl der Sargnagel für das gesamte Spiele-Geschäft.

Aber wie sagt man so schön in der Gaming-Community: Nur wer zockt, kann am Ende auch gewinnen.