Moderna Aktie nach Quartalsbericht tiefrot

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Die vierte Welle der Coronapandemie überrollt die Welt, in Deutschland werden neue Höchststände bei den Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Doch während es für Biontech scheinbar rund läuft – der Mainzer Impfstoffhersteller hat jüngst eine Zulassung in den USA für 5- bis 11-Jährige erhalten –, kämpft die Konkurrenz mit Problemen.

US-Rivale Moderna, ebenfalls Hersteller eines auf der mRNA-Technologie basierenden Vakzins gegen Covid-19, hat in dieser Woche seine Quartalszahlen vorgelegt – und die hielten so manche böse Überraschung für die Anleger bereit.

Moderna Aktie bricht ein nach geringerer Umsatzprognose

So hat die Biotechnologiefirma ihre Absatzprognose für das Gesamtjahr deutlich abgesenkt und rechnet nunmehr mit einem Volumen lediglich 15 bis 18 Milliarden Dollar. Zuvor hatte die Vorhersage bei rund 20 Milliarden Dollar gelegen.

Anleger ließen daraufhin am Donnerstag die Moderna Aktie fallen wie eine heiße Kartoffel: Um mehr als 15 Prozent ging es zeitweise abwärts. Begründet wurde die geringere Prognose mit Verzögerungen in den Lieferketten und vorübergehend geringeren Produktionskapazitäten, die allerdings auf den Ausbau zusätzlicher Kapazitäten zurückzuführen sind.

Kaufgelegenheit für langfristig orientierte Anleger?

Für zukunftsorientierte Anleger also kein Grund zur Panik: Es dürfte sich um eine lediglich kurzfristige Delle handeln. Der weltweite Bedarf nach Schutzimpfungen gegen Covid-19 ist weiterhin ungebrochen hoch: Ob Booster-Impfungen für Ältere und Immungeschwächte oder Erstimpfungen für jüngere Zielgruppen – auch in Zukunft sind Milliarden Menschen rund um den Globus an einer Immunisierung gegen das Virus interessiert.

Zudem sind weite Teile der Bevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent sowie in zahlreichen Entwicklungsländern bisher kaum geimpft, auch hier muss das Tempo der internationalen Impfkampagne in den kommenden Monaten weiter erhöht werden. Moderna dürfte dabei weiterhin zum Zuge kommen.

Moderna mit Milliardengewinn im dritten Quartal

Auch im zurückliegenden dritten Quartal lief das Geschäft alles andere als schlecht: Nach jahrelangen Verlusten, die Moderna mit Investitionen in Forschungsprojekte verbracht hat, stehen diesmal Erlöse von 5 Milliarden Dollar in den Büchern. Im Zeitraum von Juli bis Ende September steht unterm Strich ein Gewinn von 3,3 Milliarden Dollar.

Anleger könnten den aktuellen Kursrückgang demnach nutzen, um Anteilsscheine nachzukaufen. Seit Jahresbeginn liegt der Kurs der Moderna Aktie weiterhin gut 140 Prozent im Plus, ein weiterer Anstieg in Zukunft liegt nahe angesichts des Erfolgs der mRNA-Technologie, auf die sich das Biotech-Startup spezialisiert hat.

Pfizer entwickelt Pille gegen schweren Covid-19-Verlauf

Unterdessen haben der deutsche Konkurrent Biontech und sein US-Kooperationspartner Pfizer zuletzt ihre Umsatzprognose für ihren Covid-19-Impfstoff erhöht von 33,5 auf nun 36 Milliarden Dollar. Das dürfte auch mit den jüngst erfolgten Zulassungen für Kinder und Jugendliche zusammenhängen sowie den anlaufenden Kampagnen für Auffrischungsimpfungen für diejenigen, deren Immunisierung mehr als 6 Monate zurückliegt.

Pfizer macht unterdessen auch Schlagzeilen mit einem Medikament, das bereits mit Covid-19 infizierte Personen vor einem Krankenhausaufenthalt oder Todesfall durch die Erkrankung schützen soll. Laut den jüngst in einem Zwischenbericht vorgelegten Studiendaten einer laufenden klinischen Phase II/III-Studie schützt die Pille die Infizierten zu 89 Prozent vor einem allzu schweren Krankheitsverlauf. Die US-Arzneimittelbehörde FDA prüft offenbar bereits eine Notfallzulassung für das Medikament. Es wäre das erste, das spezifisch zur Therapie einer Covid-19-Erkrankung eingesetzt werden könnte.

Pfizer Aktie deutlich im Plus

Die Pfizer Aktie, die zuletzt wegen der starken Quartalszahlen und der erhöhten Umsatzprognose für seinen Corona-Impfstoff bereits zugelegt hatte, stieg nach den Meldungen über den Erfolg der Medikamententests am Freitag vorbörslich um rund 9 Prozent.

Biontech legt seinen Geschäftsbericht zum dritten Quartal in der kommenden Woche vor.