Microsoft: Analysten geben klares Kauf-Votum für Aktie ab

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Während viele große westliche Unternehmen Russland unmittelbar nach dem Einmarsch in die Ukraine im Februar verlassen haben, entwickelte sich die Unterstützung des Privatsektors für die Opfer des Angriffs doch nur langsam. Google Trends zeigt, dass die Suchanfragen nach „Ukraine-Krieg“ nach einem Höchststand im Februar trotz kleinerer Anstiege im September und Oktober stetig zurückgingen.

Tech-Gigant verkauft seit März keine Produkte mehr in Russland

Bereits im März hatte Microsoft (den Verkauf neuer Produkte in Russland vollständig eingestellt und 35 Millionen Dollar zur Unterstützung humanitärer Bemühungen in der Ukraine bereitgestellt – sowohl direkt zur Unterstützung von Flüchtlingen, die während der Invasion zur Flucht gezwungen wurden, als auch 18 Millionen Dollar für Microsoft-Technologie, die die Logistik zur Organisation der Hilfe erleichtern soll.

Aber auch wenn die unmittelbare Aufmerksamkeit inzwischen wieder abgeflaut ist, hat sich die Situation in der Ukraine in den neun Monaten seit der Invasion doch stetig weiter verschlechtert. Mit Schäden in Höhe von über 100 Mrd. US$ hat der Krieg mehr als 30% der Infrastruktur des Landes zerstört. Die Vereinten Nationen schätzen, dass mehr als 11 Millionen Ukrainer (mehr als ein Viertel der Bevölkerung) sowohl innerhalb der Ukraine als auch in den europäischen Nachbarländern auf der Flucht sind.

Microsoft sagt Ukraine weitere 100 Mio. US$

Zudem stehen viele ukrainische Städte unter ständigem Beschuss – bis Oktober haben die Kämpfe nachweislich mehr als 15.000 zivile Opfer gefordert. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer ist aber wahrscheinlich noch viel höher, wenn man bedenkt, dass Russland Mariupol, eine Stadt mit mehr als 400.000 Einwohnern, völlig zerstört hat.

Unterstützung auch für digitale Infrastruktur

Angesichts der sich verschlechternden Lage vor Ort erneuerte Microsoft seine Zusage, den Menschen im Land bis 2023 kostenlosen technischen Support zu bieten, und sagte knapp 100 Mio. US$ an zusätzlichen Mitteln zu. „Die fortgesetzte Verteidigung der Ukraine hängt zum Teil von einer kritischen digitalen Allianz aus Ländern, Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen ab“, schrieb Unternehmens-Präsident Brad Smith in einem Blogbeitrag zur Ankündigung der neuen Finanzierungszusage. „Durch die Bereitstellung digitaler Infrastruktur in der Cloud haben Microsoft und andere Unternehmen wichtige ukrainische Dienste durch Rechenzentren in ganz Europa unterstützt.“

Konzern von Bill Gates gibt über 400 Mio. US$

Der von Bill Gates gegründete Konzern hat seit Februar mehrmals neue Finanzierungsrunden angekündigt – mit dem jüngsten Engagement erhöht sich der von Microsoft gespendete Gesamtbetrag auf über 400 Mio. US$.

Anlässlich des Web Summit, einer großen Technologiekonferenz in Lissabon, erklärten ukrainische Regierungsvertreter, dass die digitale Unterstützung dem Land bei der Abwehr russischer Cyberangriffe helfen wird. Anfang dieser Woche gab die britische Regierung bekannt, dass sie ebenfalls mit der Ukraine zusammenarbeitet, um eine Reihe von Angriffen auf ihre Regierungsstellen abzuwehren.

Cybersicherheit steht im Fokus

Großbritannien hat außerdem ein Hilfspaket in Höhe von 6 Millionen Pfund (etwa 6,7 Mio. US$) für diese Zwecke zugesagt. Microsoft teilte mit, dass ein Teil der Mittel direkt in die Verbesserung der Cybersicherheit fließen wird.

„Solch ein wichtiger Beitrag zu unserem Sieg durch die Sicherung kritischer Infrastrukturen und die Bereitstellung von Clouds“, schrieb Mykhailo Fedorov, der ukrainische Vizepremierminister und Minister für digitale Transformation, in einem Twitter-Post (TWTR). „Thank you, @BradSmi.“ „Wir wissen, dass viele Menschen, insbesondere in Europa, in diesem Winter Opfer bringen werden, um die Verteidigung der Ukraine zu unterstützen“, schrieb Smith. „Wir sind zuversichtlich, dass auch andere Technologieunternehmen ihre Unterstützung fortsetzen werden, die nicht nur für die Ukraine, sondern auch für die internationale Stabilität und den Schutz der Grundrechte in Europa und auf der ganzen Welt wichtig ist.“

Klares Analysten-Votum für Microsoft: Kaufen!

Fazit: Während Tesla-Gründer Elon Musk sich als Trump-Fan outet, durch einen eigenwilligen Führungsstil und einen Twitter-Zick-Zack-Kurs auffällt, ist Microsoft mit seinem Kurs gradliniger. Das zeigt sich auch bei der Ukraine-Hilfe. Mit einem KGV von über 24 auf Basis der Gewinnschätzung für 2023 ist die Microsoft-Aktie aber noch immer nicht ganz billig. Das Analysten-Urteil ist aber eindeutig. Nach Wall Street Journal empfehlen 48 von 55 den Kauf, 4 wollen Halten. Das durchschnittliche Analysten-Kursziel liegt übrigens bei 290 US$, das höchste sogar bei 400 US$.