Microsoft mit milliardenschweren Aktienrückkäufen

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Der amerikanische Softwaregigant Microsoft hat in dieser Woche eine Dividendenerhöhung und ein neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Die Quartals­dividende (in den USA werden üblicherweise Quartalsdividenden ausgeschüttet) steigt auf 0,83 US-Dollar je Aktie. Das bedeutet ein Plus von 10%.

Gleichzeitig hat Microsoft ein neues Aktienrückkaufprogramm in einem Umfang von bis zu 60 Mrd. US-Dollar auf den Weg gebracht. Beide Maßnahmen sind in den allermeisten Fällen positiv für Sie als Aktionäre, da dadurch Ihre Rendite gesteigert wird. Ich möchte Ihnen im Folgenden die Details und Hintergründe zum Thema Aktienrückkäufe erläutern:

Wie sich Aktienrückkäufe auswirken können

Wenn ein Unternehmen eigene Aktien zurückkauft und anschließend vernichtet (in der Börsen-Sprache sagt man weniger brutal: „einzieht“), hat das mehrere positive Auswirkungen:

  1. Aktienrückkäufe sorgen dafür, dass der zukünftige Unternehmens-Gewinn auf weniger Aktien verteilt werden muss. Selbst bei stagnierenden Gewinnen steigt dann der Gewinn je Aktie.
  2. Der gleiche Effekt wirkt auch bei der Dividende: Die Dividendensumme muss auf weniger Aktien verteilt werden. Dadurch steigt die Dividendenrendite.
  3. Aktienrückkäufe sorgen an der Börse für eine steigende Nachfrage nach der entsprechenden Aktie. Bleibt das Angebot gleichzeitig konstant, steigt der Aktienkurs.
  4. Verkaufswillige Aktionäre können ihre Aktien direkt an das Unternehmen verkaufen und belasten dadurch nicht den Kurs an der Börse.

Warum Unternehmen Aktien zurückkaufen

Werfen wir jetzt auch noch einen Blick auf die Motive der Unternehmen. Warum kaufen diese wieder verstärkt eigene Aktien zurück?

  1. Das Unternehmen will den eigenen Aktienkurs aufpolieren und zeigen, dass man die eigene Aktie für unterbewertet hält.
  2. Der Konzern, der eigene Aktien zurückkauft, will damit die Aktionäre bei Laune halten, da es sich dabei gewissermaßen um eine zusätzliche Ausschüttung (neben den Dividenden) handelt.
  3. Ein „reifes“ Unternehmen kann mit Aktienrückkäufen dafür sorgen, dass trotz Gewinn-Stagnation der Gewinn je Aktie steigt und das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sinkt. So wird die Aktie wieder attraktiver.

Achten Sie auch auf andere Faktoren

Die Gründe, warum ein börsennotiertes Unternehmen eigene Aktien kauft, sind in vielen Fällen positiv zu werten. Doch auch Aktienrückkäufe bergen Gefahren: So kann auch ein Aktienrückkauf-Programm „missbraucht“ werden – oder zumindest die Risiken erhöhen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn das Unternehmen knapp bei Kasse ist. Dann sollte das Geld im Konzern bleiben.

Wählen Sie daher Aktien von Unternehmen aus, die den Spagat schaffen zwischen Aktienrückkäufen, der Ausschüttung von Dividenden, der Schaffung von ausreichend Eigenkapital und Investitionen in neue Geschäftsfelder. Dann steht einer guten Gesamtrendite nichts im Wege. Das oben genannte Unternehmen Microsoft erfüllt diese Kriterien.