Microsoft-Aktie: Trendwende nach Quartalszahlen?
Mit Spannung werden die neuen Microsoft-Quartalszahlen am kommenden Dienstag, 25. Oktober erwartet. Die Zahlen für das 1. Geschäftsquartal 2022/2023 – welches Ende September endete – dürften dabei zum einen die kurzfristige Richtung der Microsoft-Aktie beeinflussen.
Zum anderen sind die Quartalszahlen des Tech-Giganten auch für den Gesamtmarkt wichtig. Nach Apple ist Microsoft das zweitwertvollste Unternehmen der Welt und dient damit ähnlich wie Apple als Stimmungsgeber und Richtungsweiser für die Tech-Branche und die Börse insgesamt.
Welche kurzfristigen Effekte könnten die Microsoft-Aktie beeinflussen?
Analysten erwarten gemischte Zahlen am 25. Oktober. Microsoft dürfte nach Schätzungen im Vergleich zum Vorjahresquartal zulegen – sowohl umssatzseitig als auch beim Gewinn pro Aktie. Pessimistischer sieht dagegen die Erwartung im Vergleich zum Vorquartal aus. Hier rechnen einige mit einem leichten Rückgang im Gesamtumsatz. In beide Richtungen könnten die neuen Zahlen Überraschungen bereithalten.
Noch stärker dürfte die Microsoft-Aktie kurzfristig jedoch auf die neuen Zahlen des Wachstumsmotors Cloud reagieren. Die Cloud-Plattform „Azure“ ist das Boomgeschäft von Microsoft. Hier erwarten Analysten weiter steigende Umsatzzahlen – je nachdem wie groß das Wachstum beim Cloud-Segment ausfällt, wird das auch die Microsoft-Aktie beeinflussen.
Microsoft bleibt langfristig gut aufgestellt
2022 ist kein gutes Jahr für Microsoft und die Aktie. Wie alle großen Tech-Werte hat auch Microsoft in diesem Jahr verloren – seit Januar steht ein Minus von fast 20 Prozent zu Buche. Das lag zu erheblichen Teilen auch an externen Effekten wie der hohen Inflation, der Zinspolitik und dem starken US-Dollar. In den nächsten Wochen und auch Monaten wird aller Voraussicht nach neben den eigenen Quartalszahlen vor allem der Gesamtmarkt die Richtung für das Papier vorgeben.
Das ändert aber nichts daran, dass Microsoft langfristig mehr als solide aufgestellt ist. Der Kurs der Microsoft-Aktie befindet sich (abgesehen vom Krisenjahr 2022) seit Jahren im Aufwärtstrend – selbst Corona konnte dem Tech-Giganten an der Börse kaum schaden. Noch wichtiger als die Kursentwicklung der Vergangenheit sind jedoch das starke Portfolio und die überzeugende Bilanz.
Mit Azure spielt Microsoft ganz oben in der ersten Liga des boomenden Cloud-Marktes mit. Zuletzt hat Microsoft mit der Schweizer Bank UBS einen neuen Premiumkunden für Azure an Land gezogen und eine weitreichende Partnerschaft vereinbart. Auch der freie Cashflow sowie die gerade für Tech-Werte ordentliche Dividende – der Konzern hat in den letzten 20 Jahren immer die Auszahlung angehoben – sprechen für die Microsoft-Aktie. Langfristig orientierte Anleger sollten den Tech-Riesen nach wie vor auf dem Zettel haben.