Microsoft Aktie: Nachbesserungen bei Recall-Funktion lassen Anleger kalt

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Mit dem Ende des Quartals steht die Berichtsaison bevor, und die startet in den USA bekanntlich etwas früher als in Deutschland. Microsoft beispielsweise wird voraussichtlich am 22. Oktober seine frischen Zahlen vorlegen. Der Zeitraum von Juli bis Ende September markiert in der Zählung des Softwarekonzerns das erste Quartal eines Geschäftsjahres.

Microsoft: Weltweite Nummer 2 im Cloud-Segment

Der Fokus dürfte dabei einmal mehr auf zwei zukunftsträchtigen Themenfeldern liegen: dem Cloud-Geschäft einerseits und der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz andererseits.

Im Cloud-Bereich war Microsoft zuletzt weltweit die Nummer 2 am Markt. Während Rivale Amazon, genauer dessen Sparte Amazon Web Services (AWS), etwa ein Drittel des Weltmarkts im Cloud-Segment beherrscht, brachte es Microsoft auf rund 20 Prozent, gefolgt von Google mit 10 Prozent.

Nachbesserungen bei umstrittener Recall-Funktion

Bei der Künstlichen Intelligenz ist Microsoft mit ChatGPT weit vorne mit dabei. Ein weiteres Element, das in den vergangenen Monaten immer wieder für Schlagzeilen sorgte, war die neue Windows-Suchfunktion „Recall“. Diese basiert auf Screenshots, die alle paar Sekunden gespeichert werden sollen. Per KI sollen diese Screenshots analysiert und katalogisiert werden, um spätere Suchanfragen zu vereinfachen.

Datenschützer übten bereits seit der Ankündigung der Funktion harsche Kritik, auch Sicherheitsforscher haben Bedenken. Um die Recall-Daten vor Cyberangriffen zu schützen, hat Microsoft nun eine bessere Absicherung zugesichert. Außerdem sollen die Nutzer mehr Entscheidungsbefugnisse bekommen: Die Funktion ist nicht mehr standardmäßig aktiviert, sondern muss erst manuell eingeschaltet werden.

Sind die Daten wirklich sicher?

Zudem sollen Nutzer einzelne Screenshots oder auch ganze Datenpakete löschen können. Eigentlich war die Einführung der Recall-Funktion bereits für Juni geplant gewesen, wegen erforderlicher Nachbesserungen vor allem mit Blick auf den Datenschutz wurde der Launch jedoch vorerst verschoben.

Unter anderem sollen sensible Daten wie Passwörter, Kreditkartennummern sowie Gesundheits- oder Finanzdaten standardmäßig nicht erfasst, sondern herausgefiltert werden. Wie gut das in der Praxis gelingen wird und ob die auch ohnehin heiklen Daten tatsächlich hundertprozentig geschützt werden können, bleibt abzuwarten.

Microsoft Aktie: Gut gelaufen mit Luft nach oben

Anleger durften sich im bisherigen Jahresverlauf über einen Kurszuwachs von gut 13 Prozent bei der Microsoft Aktie freuen. Das Papier notierte zum Wochenauftakt bei rund 426 Dollar. Analysten trauen Microsoft jedoch noch mehr zu und sehen bei der Aktie Luft nach oben. Zuletzt gab es im September aktualisierte Einschätzungen zur Microsoft Aktie durch Experten des Analysehauses Jefferies, das nicht nur seine Kaufempfehlung, sondern auch das Kursziel von 550 Dollar bekräftigte.

Auch die Schweizer Großbank UBS bestätigte ihre Kaufempfehlung sowie auch das Kursziel für die Microsoft Aktie im September und beziffert die faire Bewertung auf 510 Dollar. Im September hat das Papier nach anfänglichen Verlusten zur Monatsmitte aufgeholt, zuletzt aber etwas an Schwung verloren.